[Elliot Higgs]

"Wieso hast du dann nicht jetzt schon was gegessen? Dafür ist es doch da", wollte er wissen und sah sie besorgt an, weil sie sowieso schon so dünn war. Er suchte ein paar Sachen aus dem Korb: die Minigurkensandwiches, kleine Würstchen im Schlafrock, Hackbällchen mit Käse gefüllt, Tomaten die zu Sternen geschnitten waren, Käsewürfel mit Weintrauben, Erdbeeren mit Schokoladenüberzug und Minipancakes. Er machte von allem etwas auf einen der Teller und drapierte es so hübsch es eben ging und stellte den Teller dann zu Alison. Bei ihrer Frage nickte er nur kurz und fing an, sich seinen eigenen Teller mit Finger Food zu füllen. "Ja, alles in Ordnung. Ich bin nur mit mir selbst ein wenig im Zwiespalt, aber nichts Schlimmes." Elliot lächelte Alison an und deutete mit dem Kinn auf den Teller. "Iss, kleine Eule." Er sah wieder auf seinen Teller und schob die Tomaten neben die Frikadellen, bevor er die Pancakes stapelte.

[Alison Howlett]

Sie seufzte leise. Nicht weil sie genervt war - sie wusste das er sich Sorgen machte und es nie böse meinte. "Du weißt wie es mit meinem empfinden für Hunger aussieht." sagte sie mild. Sie konnte dafür nichts. Sie sah auf den Teller und bedankte sich bei Elliot. Bei seiner Antwort auf ihre Frage sah sie ihn kurz nachdenklich an. "Du würdest jetzt sagen, ich soll mit dir darüber sprechen." lächelte sie ihn. "Ich höre dir auch zu, wenn du das möchtest." schob Alison noch dahinter. Dann grinste sie ihn. "Ich könnte dich jetzt kindisch erpressen damit, dass ich erst was esse wenn du mit mir über den Zwiespalt redest" grinste sie noch breiter und zwinkerte ihm zu. Das es nur ein Witz war unterstrich sie damit, dass sie direkt in eins der Sandwiches biss. Sie wollte keine Diskussion wegen einem Missverständnis. Und schon gar nicht die Stimmung kaputt machen.

[Elliot Higgs]

"Dann würde ich sagen, dass ich erst rede, wenn du aufgegessen hast. Es wäre ein ewiger Kampf", gab er schmunzelnd zurück, als er das Feld ihrer Worte von hinten aufräumte. "Ich weiß, dass du zuhören würdest." Elliot setzte sich im Schneidersitz hin und stellte seinen Teller auf sein Knie und steckte sich ein Hackbällchen in den Mund. Nachdem sein Mund wieder leer war, schüttelte er den Kopf. "Und auch, wenn ich von dir möchte, dass du mir immer alles erzählst und es eine Doppelmoral ist das jetzt zu sagen, würde ich es bevorzugen, nicht darüber zu reden, solange mir nicht klar ist, wo mich dieser Zwiespalt hinführt." Elliot sah Alison einen Moment an und er wusste ganz genau, dass er, wenn sie bei ihm zuhause wären, im wahrsten Sinne des Wortes, die Teller zur Seite gefegt und Alison ganz deutlich gezeigt hätte, was sein Zwiespalt war. Aber hier in der Öffentlichkeit? Keine Chance. Also aß er in Ruhe weiter und sah zum Meer, während er sich vorstellte, wie es wäre, Alison darin jetzt zu ficken. Wie gut, dass er Teller groß genug war, um seine Badeshorts zu verdecken. Ein bisschen Yoga würde dir gut tun, Mister Higgs.

[Alison Howlett]

Sie nickte bei seiner Antwort und lächelte ihn liebevoll an. "Okay" sagte sie liebevoll und sah ihn noch ein Moment an, bevor sie sich wieder ihrem Teller widmete. "Vorteil für dich, dass ich dich nicht so gut lesen kann und ich somit nicht bewusst mit zweideutig, eindeutigen Fragen nach bohren kann" schmunzelte sie. Sie stach mit der Kabel in das Essen und schob sich den Inhalt in den Mund. Nach ein paar Minuten des Schweigens sah Alison kurz auf. "Hat Isaac dir von seinem College Essay erzählt? Er struggelt damit ziemlich. Dieses, beschreiben sie eine Herausforderung, ein Problem, dem sie sich gegenüberstanden und wie sie damit umgegangen sind... blah bla. Er weiß nicht was er schreiben soll. Ich meinte, er könnte über seine Kindheit schreiben und das es nicht immer alles rosig war. Aber er fühl sich schlecht, weil er es nicht als Herausforderung für sich selbst sieht. Was er gelöst hat" erzählt Alison. "Ich hab keine Ahnung wie ich ihm helfen soll. Ich hab mich nie mit sowas beschäftigt." sagte sie und zuckte mit den Schultern

[Elliot Higgs]

"Punkt für Higgs." Elliot grinste Alison an und hörte ihr dann zu. Er überlegte einen Moment und runzelte sogar nachdenklich die Stirn. "Wieso seine Kindheit? Ja, sie wäre ein sehr guter Punkt, aber er könnte seinen Herzfehler nehmen. Wie er gelernt hat damit zu leben, was es geändert hat, nicht nur in seinem Alltag und auch in deinem, sondern auch in seinem Kopf. In seiner Ansicht dem Leben allgemein gegenüber. Er musste sich mit seinem eigenen Körper früher auseinandersetzen als andere es in seinem Alter müssen. Wenn du willst, kann ich mit ihm reden und versuchen ihm zu helfen. Aber wenn es eine Sache ist, bei dem du ihm helfen möchtest, dann nimm das als Anreiz. Immerhin liebt er eine Sportart, bei der sein Herz eigentlich tadellos funktionieren müsste. Er überwindet also jeden Tag sein eigenes Schicksal", sagte er dann und sah fragend zu Alison.

[Alison Howlett]

Sie kaute verdankenverloren auf ihrem Essen rum, während sie Elliot zu hörte. "Ich hab keine Ahnung was ich raten soll oder was gut wäre. Reicht sein Herzproblem?" fragte sie offen. "Vielleicht wäre es gut, wenn ihr nochmal darüber sprecht. Hilft ihm wahrscheinlich mehr." sie sah zu ihm. "Was hast du in deinem Aufsatz geschrieben?" fragte sie ihn neugierig.

[Elliot Higgs]

Elliot lächelte Alison liebevoll an. "Du würdest aus dem Bauch heraus richtig entscheiden, was du ihm raten sollst, da bin ich überzeugt", meinte er ehrlich und wirklich überzeugt davon, dass sie die Dinge richtig angehen würde. "Ja, wenn er es authentisch schreibt und nicht auf Mitleid aus ist, dann würde die ganze Sache da drumherum reichen." Elliot nickte und aß seinen Teller auf, bevor er wieder redete, trank einen Schluck und machte sich eine Zigarette an. "Ich hab über die medizinische Armut in der dritten Welt geschrieben. Ein ziemliches Klischee, aber ich war mit meinem Dad im Südsudan als ich siebzehn war. Was dort für Verhältnisse herrschen ist nicht im Ansatz vorstellbar, wenn man es nicht erlebt hat. Die Menschen dort haben mit einem Durschnitt von 485,91 US-Dollar das drittniedrigste Bruttoinlandsprodukt pro Kopf weltweit. Das muss man erstmal verkraften und als Teenager, der alles hat was er will und sich nie um etwas Gedanken machen muss, war das ein ziemlicher Schock - bis heute. Also hab ich mich mit meiner Voolljährigkeit sofort darum gekümmert, dass dort jeden Monat Geld von meinem Konto hin geht, um die Menschen dort medizinisch besser zu versorgen. Es ist ein Tropfen auf dem heißen Stein, aber besser als nichts. Und darüber, was das mit mir gemacht hat, wie es meine Sicht auf Geld, Lebensmittel, Medizin und die Selbstverständlichkeit der alltgälichen Dinge gegenüber geschrieben. Es hat mich die letzten Nerven gekostet, weil ich am Anfang gar nicht wusste, wie ich auf den Punkt kommen soll, der mir am wichtigsten ist, aber offensichtlich hat es geklappt und gereicht." Elliot lächelte matt aber noch immer liebevoll, zog an seiner Zigarette und fuhr sich dann durch die Haare. "Ich glaube, dass persönliche Erfahrungen immer eine charakterliche Sache sind. Wenn du einen ignoranten Bastard hast, dem scheiß egal ist, was auf der Welt passiert und er über den Südsudan schreiben müsste, würde man das im Text fühlen. Deswegen bin ich sicher, dass Isaac mit seinem Herzproblem ein perfektes Essay schreiben kann, wenn er wirklich will."

[Alison Howlett]

Alison hörte ihm aufmerksam zu, während er von seiner Reise in den Südsudan erzählte. Es berührte sie, wie tief diese Erfahrung in ihm saß. Als er von den schwierigen Verhältnissen und seiner Spende sprach, lächelte sie leicht, aber warm. "Das klingt... als hätte es dich wirklich verändert," sagte sie leise und nickte nachdenklich. Ein kleines schlechtes Gewissen schlich sich in ihr Unterbewusstsein. "Ich meine, ich wusste, dass du hilfst, aber die Geschichte dahinter... das ist beeindruckend, Elliot. Und ich finde es nicht klischeehaft – es ist einfach echt." Sie zog ihre Beine leicht an und sah ihm in die Augen, ihre Stimme wurde sanfter. "Das macht dich so... besonders. Du machst das nicht, um dich gut dastehen zu lassen. Du machst es einfach, weil es dir wichtig ist – nicht, um Anerkennung zu bekommen. Und das merkt man." Als er von Isaac sprach, wurde sie nachdenklich. "Du hast recht", meinte sie schließlich. Alison stellte ihren Teller zur Seite - sie hatte noch nicht alles gegessen aber genug das man es akzeptieren konnte. "Vielleicht solltet ihr dennoch nochmal darüber sprechen. Du könntest zum Abendessen nach deiner Dienstreise - je nach Zeitplan vorbei kommen." schlug sie vor und sah zu ihm.

[Elliot Higgs]

Elliot nickte kurz. "Danke, das hast du schön gesagt." Er lächelte sie wieder an, ehe er dann grinste. "Deswegen sind viele meiner Spenden gar nicht auf meinen Namen unterschrieben, sondern laufen über Organisationen. Ich will, dass die Leute das Geld und damit die Hilfe sehen und nicht den Menschen dahinter, weil das keine Rolle spielt. Wenn ich mal sterbe, gehen fünfzehn Prozent meines Vermögens an die Organisationen an die ich spende, es wird gerecht aufgeteilt und würde aktuell für sehr viele Jahre helfen. Nur leider nicht für immer und leider würde es auch nicht alle restlos von ihrem Elend befreien." Er seufzte leise ehe er wieder zu Alison sah. "Vielleicht nicht direkt an dem Tag, an dem ich zurück komme, weil ich dann nicht sonderlich gesprächig sein werde, aberder Tag danach, sehr gerne." schlug er vor und drückte seine Zigarette aus.

[Alison Howlett]

Sie lächelte ihn warm an, als er das mit den Spenden und seinem Tod sagte. "Das ist wirklich großzügig und wunderbar. Dennoch ist es kein Argument, wieso dein Tod was Gutes hätte." grinste sie dann doch bisschen frecher. Schließlich hatten sie das Thema gerade noch gehabt. Dann schüttelte sie den Kopf. "Nein, das habe ich auch gar nicht gedacht. Wir müssen das ja dann auch noch mit Isaac und meinem Dienstplan klären." sagte sie, aber freute sich sehr, dass Elliot zugestimmt hatte. Sie zog den Korb zu sich, damit sie die Sachen, die sie nicht gegessen hatte wieder einzupacken. Es wäre schade drum.

Sie stand auf und streckte sich leicht. Sie sah zu Elliot, über ihre Schulter. "Willst du in das nasse Wasser nochmal? Oder soll ich alleine gehen?" fragte sie und hielt ihm die Hand hin. Sie wäre auch bei einem Korb nicht böse. Sie lächelte einfach, während sie auf seine Antwort wartete. "Wenn du ein Moment alleine für deine Gedanken brauchst, kann ich das auch gut verstehen." fügte sie noch hinzu, damit klar wurde, dass sie es nicht böse nehmen würde.