25.10.2023 16:16
risking is better than regretting
Aiden Lang & Clarissa Whitemore | 20.08.2020 - später Nachmittag | Aidens Haus
Outfit | Mantel || Amelia hatte ihre kleine Schwester um Hilfe gebeten. Und was wäre Clary für ein Mensch, wenn sie nicht helfen würde? Auch wenn das eher alle von ihr erwartet hätten. Doch Clarissa freute sich wirklich sehr für ihre Stiefschwester, dass sie wieder anfing zu arbeiten. Sie schien damit wirklich glücklich zu sein. Und das wollte Clarissa nicht zerstören, nur weil sie sich sträubte ihre Nichte abzuholen. In Barton Hills waren das nun auch nicht wirklich große Strecken. Also fuhr Clary, nachdem sie Feierabend gemacht hatte in der Kanzlei zum Lang Haus. Genauer gesagt zum Haus von Aiden Lang. Schließlich musste man bei dem Namen in der Stadt schon bisschen genauer sein. Es gab schließlich noch ein so einige Langs in der Stadt. Ein grausamer Gedanken. So eine riesige Familie zu haben. Sie war ja mit ihrer schon überfordert. Aber zum Glück waren sie nicht alle verwandt. Die Anwältin bog in die Wishkah Road ein und hielt vor der Nummer 2. Wenigstens musste sie nicht lange nach dieser suchen. Sie seufzte kurz. Wieso wollte man im selben Haus wohnen, in dem man auch arbeitete? Und es war nicht ein einfacher Bürojob, nein die Familie Lang kümmerten sich um die Beerdigungen in der Stadt. Das letzte mal endete nicht besonders gut für sie. Sie war in der Leichenhalle eingeschlossen gewesen. Sie hatte erstmal eine gefühlte Ewigkeit danach geduscht, um diesen Geruch los zu werden. Sonst war die Brünette noch nie bei Aiden gewesen. Es gab auch nie ein Grund. Schließlich bis vor einer Woche noch nicht mal mit ihr gesprochen. Und sie hatten eindeutig nicht nur miteinander gesprochen. Sie schüttelte den Kopf bei dem Gedanken an den Kuss und was Aiden ihr gebeichtet hatte. Das er sie attraktiv fand, dass fand sie eher schmeichelhaft, wenn auch wenn sie es nicht wunderte. Clarissa war schon immer jemand gewesen, den man hinterher schaute und ein Kind von Traurigkeit war sie nie. Vor allem seit ihrem Umzug nach LA, um zu studieren. Bei den Gedanken grinste sie kurz. Ihr Studium war doch eine sehr wilde Zeit gewesen. Aber war diese nicht genau dafür da? Die Brünette bereute auf jeden fall gar nichts aus dieser Zeit. Zu mindestens im Gesamtbild. So ein paar Einzelentscheidungen waren vielleicht nicht immer die besten gewesen. Aber gehörten zum Leben auch dazu.
Dieses mal überprüfte sie, ob sie alles dabei hatte, vor allem ein Handy, bevor sie aus dem Wagen stieg und den Weg zum Haus hochlief. Sie musterte das Haus. Es sah aus wie fast jedes Haus in dieser Stadt, es schrie auch nicht direkt nach einem Beerdigungsinstitut. Es sah freundlich, einladend aus. Vorgarten, Veranda, hinten hatte es sicherlich ein großen Garten für die Kinder. Und im Keller eine Halle mit Leichen Clarissa seufzte leicht angewidert. Es war sogar nicht ihre Welt. Und damit meinte sie nicht nur diese Nähe zum Tod. Sondern eher dieses familienfreundliche und idyllische perfekte Kleinstadtleben. Und sie war sich sicher, dass sie sich lieber erschießen würde als jemals Familienmutter zu werden. Aber zum Glück musste sie das auch nicht. Jetzt, wo ihre Familie um die kleine Sammy erweitert worden war drehte sich alles nur noch um diese und der Druck nach einem Enkelkind war wie weggeblasen. Es gab anscheinend doch Vorteile eine Schwester zu haben. Ihre Gedanken hörten sich kälter an als sie waren. Auch Clarissa hatte ein Narren an ihrer Nichte gefressen und freute sich für Lia und Jacob, dass sie nun endlich eine eigene Familie hatten. Schließlich war es kein leichter Weg gewesen. Auch ihren Vater zu sehen, wie er nochmal so richtig aufblühte als Großvater machte die Brünette glücklich. Sie genoss auch die Zeit mit ihrer Familie. Aber in Maßen. Für ein paar Tage. Aber dann war sie immer wieder froh gewesen in ihre Großstadt zu verschwinden. Seit einer Weile ging es nicht mehr so einfach. Aber es würde sich auch wieder ändern. Und bis dahin würde sie auch solche Gefallen für Lia machen.
Also drückte Clary auf die Klingel an der Haustür und wartete. Sammy war heute bei einem Spieldate mit Aidens Sohn Arden. Er war ein Jahr älter. Aber das machte den zwei anscheinend nichts aus. Aber spielte das in dem Alter überhaupt eine Rolle? Clarissa zuckte gedanklich mit den Schultern. Es war schließlich auch egal, Hauptsache ihrer Nichte ging es gut und sie war glücklich. Clary fuhr sich durchs Haar, während sie wartete. Sie musste kurz an Aiden denken, an den Kuss zwischen ihnen. Sie fand die Vorstellung immer noch wierd, aber sie konnte nicht abstreiten, dass der Kuss in den Moment nicht gut tat. Und der Bestatter konnte nicht schlecht küssen, das musste sie schon zugeben. Ob der Kuss ihr schlaflose Nächte eingebracht hatte? Eher nicht. Aber er hatte ein Beigeschmack bei ihr hinterlassen. Sie grinste bei dem Gedanken leicht. In dem Moment öffnete Aiden ihr die Tür. "Hey" sagte sie und sah ihn direkt an. "Ich soll Sammy abholen" setzte sie direkt hinzu, weil er sie ansah, als wüsste er nicht warum sie hier war. Vielleicht hatte Lia vergessen ihm bescheid zu geben.