GARDEN OF THE MULTIVERSE
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Was er hat, was andere Männer nicht haben? Mein Herz.
Szeneninformationen
Szeneneinstellung
feste Postreihenfolge
Datum
25. März 2021
Ort
Jonathans Anwesen
Tageszeit
Nachts
Szenenbeschreibung
Nachdem Jon Zelda aus dem Club geholt haben, fahren sie zu ihm, damit sie ausnüchtern und baden kann.
#1
Als Jonathan seinen Wagen auf die Einfahrt seines Hauses lenkte, freute der Teil in mir, der süchtig war, sich vor allem auf den Martini und auch, wenn ich lieber geduscht hätte, würde ich die Badewanne nicht ablehnen. Ich liebte den Badezusatz, den Jon nur für mich kaufte und hatte bis heute keine Ahnung, wo er den her hatte, oder wieso er so gut zu mir passte. Da ich heute aber nicht vorhatte zu sterben, musste ich darauf aufpassen, in dem heißen Wasser nicht einzuschlafen. Ich könnte Jonathan fragen, ob er bei mir bleibt, oder noch besser: mit in die Wanne kam. Aber irgendetwas in mir traute sich nicht. Er hatte heute Nacht schon so viel für mich gemacht, wenn ich es übertrieb, würden wir nur wieder streiten. Also folgte ich ihm so unauffällig wie möglich ins Haus, zog meine Schuhe aus und hing Jons Mantel an den Haken, bevor ich meine Arme vor der Brust verschränkte und mich wieder fühlte, wie die letzte Versagerin. Ich konnte Jonathan absolut nichts bieten, mein Zimmer in der Wohnung, in der ich mit Damien lebte, war nicht mal so groß wie hier der Eingangsbereich und vielleicht war das der Grund, wieso ich Jon nie freiwillig mit zu mir nehmen wollte. Wer fühlte sich in einem Schuhkarton wohl, wenn er einen Palast hatte? Unsinnig.

Niles kam mit dem Martini um die Ecke geschlendert, als würde er das jede Nacht tun, dabei war seine Arbeitszeit sicherlich schon lange vorbei und er nur meinetwegen nochmal in seine Klamotten geschlüpft. Schon aus Spaß an seinem Blick, machte ich einen tiefen Knicks vor ihm, bevor ich ihm das Glas abnahm und mich bedankte. "Du solltest auch mal einen trinken, dann verschwinden die Falten auf der Stirn", neckte ich ihn und verzichtete wie immer darauf, ihn höflich mit Sie anzusprechen. Wozu auch? Erstens gab es das in meiner Muttersprache nicht und ich hatte nie verstanden, wieso die Deutschen sich das so kompliziert machten (die Doku darüber war trotzdem interessant gewesen) und zweitens war er nicht mein Boss, sondern Jonathans Angestellter. "Ich, ähm... geh dann mal... Baden?", auch wenn meine Worte wie eine Frage klangen, waren sie eigentlich eine Aussage. Ich lächelte Niles zu und sah Jonathan einen kurzen Moment sehnsüchtig in die hübschen Augen, bevor ich seine Hand nahm und sie kurz drückte. Keine Ahnung, was heute okay war und was nicht und genau deswegen machte ich lieber zu wenig als zu viel. Ich erklomm also die Stufen nach oben, trank auf dem Weg ins Badezimmer meinen Martini mit einem großen Schluck leer - Genuss? Überbewertet. - und atmete tief den Duft ein, den der Badezusatz verströmte. Mein Kleid aufzubekommen war nüchtern schon eine Herausforderung und in meinem Zustand quasi unmöglich, aber ich hatte Zeit, also würde ich die Schubladen durchsuchen und mir irgendeine Hilfe basteln, um den sowieso klemmenden Reißverschlusses zu öffnen. Und wenn alle Stricke rissen, hätte ich auch keine Probleme damit das Teil zu zerschneiden. Es war nur Stoff und mit zwei neuen Bildern auf Only Fans würde ich genug verdienen um mir im Second Hand Laden zwei neue zu kaufen.
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#2
Das Motorgeräusch halte in den leeren Straßen wieder und es war schlagartig still, als ich den Motor in der Einfahrt ausstellte. Wenn man es nicht selber erlebte, hätte man nicht erahnen können, dass eine Großstadt auch so ruhig sein konnte. Vielleicht lag es auch in der Gegend, in der ich wohnte. Beverly Hills - das Viertel der Reichen und Schönen. Und alle hatten ihre Leichen im Keller, welche sie versuchten, mit den perfekten Gärten und Fassaden zu verbergen. Ich gehörte ebenfalls dazu. Ich hatte genauso viele Geheimnisse und eins davon saß gerade auf dem Beifahrersitz. Es war immer ein schmaler Grat, auf den wir uns begaben. An manchen Tagen hasste ich es, dass ich Zelda nicht einfach mit in die Öffentlichkeit nehmen konnte und an anderen Tagen war ich sehr dankbar für mein Junggesellenimage. Nicht, dass ich an anderen Frauen interessiert war - seit zwei Jahren sah ihn nur eine Blondine hinterher, aber ich hatte nicht jeden Tag die Nerven, sie vor der Gesellschaft zu schützen. Und ich wusste, wie leicht ihre Mauer einriss. Auch wenn sie es nicht zugab.

Ich ging um den Wagen herum und öffnete ihr die Tür - Gentlemanlike, wie man es mir beigebracht hatte. Wo andere Kinder meist nur zusätzlich im sportlichen, künstlerischen oder sprachlichen Bereich unterrichtet wurden, hatte man im Haus Cavendish sehr viel Wert darauf gelegt, dass die Kinder die ordentliche Etikette und Marnieren beherrschten. Und wir sprechen von den britischen Marnieren. Manchmal vermisste ich mein Heimatland, obwohl ich auch in Los Angeles ein Zuhause gefunden hatte. Besonders dankbar war ich für den Abstand zu meiner Mutter. Ich liebe diese Frau, so sehr, wie man eine Mutter nur lieben kann. Aber wenn ich nur hörte, wie krampfhaft sie versuchte, meine jüngste und einzige Schwester zu verheiraten, stellen sich meine Nackenhaare auf. Die monatlichen Telefonate mit diesem Thema nervten mich schon. Ich hätte von Zelda erzählen können, aber ich war mir nicht sicher, ob sich meine Nerven darüber mehr freuen würden. Es wäre ein neuer Rattenschwanz und meine Mutter wäre alles andere als begeistert von meiner Wahl. Egal, wie liebevoll und süß Zelda war oder egal, wie sehr ich sie liebte. Bei dem Thema war meine Mutter eigen.
Ich rieb mir kurz über die Augen und schob den Gedanken an meine Mutter und meine dazugehörigen Beziehungsprobleme zur Seite. Dabei drehte ich mich sowieso nur im Kreis.

Ich öffnete die Tür zu meinem Haus und ließ Zelda den Vortritt. Mit dem Fuß ließ ich die Tür zufallen und aktivierte die Alarmanlage für Außen. Schließlich würde heute niemand mehr das Haus verlassen. Ich hörte Niles schon aus der Küche kommen. Wir trafen ihn im Flur, vor der Treppe. Ich zwang mich zu einem Lächeln, als er mich und Zelda begrüßte. Er konnte nichts für meine miese Laune. Bei Zeldas Witz seufzte ich innerlich. Ich nickte und schenkte ihr ein warmes Lächeln, als sie meinte, dass sie ins Badezimmer gehen würde. Ich zuckte kurz zusammen, weil ich nicht mit der Berührung gerechnet hatte, als sie meine Hand drückte. Ich drückte ihre auch und schenkte ihr noch ein warmes Lächeln. Kurz sah ich ihr nach, wie sie die Treppe nahm, doch Niles Worte "Sir?" brachten mich zurück in die Realität. Ich sah ihn an. "Ja?", fragte ich ihn und wartete. Niles war ein guter Butler. Ich konnte mir kein Besseren vorstellen. Seit ich komplett alleine wohnte, hatte ich einen. In britischen Familien gehörte ein Butler zum guten Ton, weswegen anfangs Niles von meiner Familie bezahlt worden war. "Wünschen Sie noch etwas, Sir? Ein Tee?", fragte Niles mich und warte auf eine Anweisung von mir. Ich rieb mir die Stirn. "Legen Sie mir bitte noch Aspirin in die Küche, aber das wäre es dann. Sie können gerne ins Bett gehen. Den Rest schaffe ich alleine", sagte ich ihm und er nickte und ging in die Küche.

Ich selbst ging nach oben und sah Zelda im ersten Stock im Badezimmer mit ihrem Kleid kämpfen. Ruhig ging ich zu ihr und lehnte mich für den Moment in den Türrahmen. Ein kleines Lächeln huschte mir über die Lippen. "Warte, ich helfe dir." meinte ich dann doch und stieß mich vom Türrahmen ab. Ich stand hinter Zelda und sah sie über den Spiegel an. Ich liebte ihre blauen Augen und die dichten Wimpern, welche sie besonders stark betonte. In manchen Momenten war es mir zu viel. Eigentlich stand ich auf das Motto "Weniger ist mehr", aber bei Zelda reizte es mich. Lockte es an. Sie hatte mich sowieso komplett um ihren Finger gewickelt. Die Blondine hatte sich von meinem Schwanz bis hin zu meinem Herzen gegraben. Und von meinem Herzen aus hatte sie sich in meinem ganzen Körper verteilt. So sehr, dass sich mein Körper anfühlte wie auf einem kalten Entzug, wenn sie nicht da war.

Behutsam und vorsichtig öffnete ich den Reißverschluss. "Es wäre viel zu schade, wenn das Kleid kaputtgehen würde. Auch wenn du hübschere hast, mag ich das Kleid gerne", sagte ich und wusste selbst, dass das Kompliment ziemlich holzig klang. Ich schob es auf die Müdigkeit, dass mein Gehirn heute nicht richtig funktionierte. Das Kleid rutschte zu Boden und ich musste kurz kräftig durchatmen. Zwar war ich viel zu müde für irgendwelche körperlichen Aktivitäten, aber kaltließ mich der Anblick nicht. Ich küsste ihre Schulter und wanderte zu ihrem Hals. Dort hielt ich inne. "Weißt du eigentlich, dass du nicht nur verdammt gut riechst, sondern auch gut schmeckst?", sagte ich und küsste erneut den Weg wie davor, nur dieses Mal vom Hals zu ihren Schultern. "Du wirkst angespannt, Liebes. Ich hoffe, das warme Wasser tut gut." meinte ich liebevoll und richtet mich wieder auf. Mein Blick durch den Spiegel richtete sich wieder auf ihre Augen. "Brauchst du noch etwas? Das Hemd hole ich dir gleich", sagte ich und warte auf eine Antwort. Die Finger meiner rechten Hand strichen vorsichtig ihre Taille hoch und runter. Ich liebte es, sie anzufassen. Ihre Wärme zu spüren. Ihr nah zu sein.
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#3
Manchmal gab es Momente, da konnte ich Jonathan quasi spüren, auch wenn ich ihn nicht sehen konnte. Das war dumm, weil es nicht möglich war, aber irgendetwas sagte mir, dass er mir mir im Raum war, obwohl ich ihn nicht sehen konnte. Aber dann hörte ich seine Worte und mein Herz hüpfte einen Moment schneller, weil er hier war. Bei mir. "Danke", gab ich zurück und beobachtete sein Tun durch den Spiegel hindurch. Und dann wurde aus dem Hüpfen ein kleiner Galopp, als Jon mir sagte, dass er das Kleid an mir mochte. Dass er zusätzlich sagte, dass es nicht das Hübscheste war was ich besaß, hätte an anderen Tagen dazu geführt, dass ich mich schlecht fühlte. Aber hier und jetzt war es egal. Wichtig war nur, dass er mich in dem Outfit hübsch fand, in dem ich heute eigentlich einen anderen Kerl abschleppen wollte, um unseren Streit und die letzte Trennung zu bewältigen. Vollkommen toxisch und alles, aber nicht richtig, aber anders kam ich mit solchen Momenten nicht zurecht und solange wir getrennt waren, war Sex mit anderen einen moralische Grauzone in der ich mich bewegen konnte.

Das Kleid landete auf dem Boden und ich stand nur noch in dem schwarzen Spitzenhöschen und dem passenden, trägerlosen BH in Jons Badezimmer. Eigentlich brauchte ich keinen, meine Brüsten waren keine Männermagnete, aber manche Klamotten fühlten sich mit BH einfach besser an. Jons Küsse auf meiner Schulter ließen mich leise seufzen, ich nahm meine Haare zusammen und legte sie auf die andere Seite, damit er mehr Spielraum hatte. "Nach Schweiß und verbrauchtem Parfum riechen findest du also lecker?", wollte ich wissen und konnte das leise Kichern nicht unterdrücken. Ich hatte Stunden damit verbracht zu tanzen, ich konnte gar nicht lecker riechen oder schmecken. Aber ich würde sicherlich nichts infrage stellen, wenn ich dafür weiterhin Jonathans Aufmerksamkeit und Berührungen bekam, die mir die Welt bedeuteten. Kopfschüttelnd ließ ich mich nach hinten gegen seine Brust sinken. "Nur dich. Du könntest mit ins Wasser kommen...", die Wahrscheinlichkeit, dass das passierte, war nicht sehr hoch, ich wusste das. Aber wenn ich nichts sagte, würde es erst recht nicht passieren. Also löste ich mich wieder von ihm, strich seinen Unterarm aufwärts, dessen Finger über meine Taille glitten und schenkte Jon ein liebevolles Lächeln. Dann kippte ich meinen Martini in einem Zug runter, stellte das Glas zur Seite und zog meine Unterwäsche aus. "Wenn wir in einem Bett schlafen, reicht das", meinte ich und stieg in die Wanne, während ich Jonathan ansah. "Für heute." Denn immer würde mir das nicht reichen und ich hasste es so sehr, dass wir in dem Club nicht getanzt hatten und dass wir erst im Auto Küsse tauschen konnten. Ich hasste alles daran und das heiße Wasser auf meiner Haut in Kombination mit meinem High, dem Alkohol und meinen strudelnden Gedanken sorgte dafür, dass ich es mit jedem Moment mehr hasste.
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#4
Ich grinste gegen ihre Haut, als sie das sagte. "Dadurch nur stärker nach dir", flüsterte ich leise und ließ meine Lippen über ihre Haut wandern. Es stimmte, was sie sagte, aber ich mochte es. Es war ihr Geruch und ihr Geschmack - beides waren meine Lieblingssorten. Das, was ich brauchte.

Ich beobachte Zelda seit meiner Frage im Spiegel. Innerlich seufzte ich und schüttelte den Kopf. Ich würde nicht in die Wanne steigen. Ich mochte baden sowieso nicht besonders und verstand nicht, was daran so toll war. Duschen war deutlich effektiver und man vergeudet nicht so viel Zeit. Ich schenkte Zelda ebenfalls ein liebevolles Lächeln. Ich wusste, dass ich sie enttäuschte und auch wenn ich es nicht oft zugab, tat es mir leid. Ich wollte nicht, dass sie verletzt wurde durch mich oder dass ich sie unglücklich machte. Was ich oft tat, aber wir hatten beide von Anfang an gewusst, wie es zwischen uns laufen würde. Und dennoch hatten wir uns darauf eingelassen. Die Frage war nur, ob wir uns wirklich bewusst waren, welche Ausmaße das Ganze hatte. Ich würde meine Ziele und Träume nicht einfach so aufgeben, nur weil ich Zelda liebte. Aber das müsste ich. Die Presse, die Gesellschaft würden uns zerfleischen als Paar. Es würde unsere instabile Beziehung noch mehr belasten und auch Zelda würde darunter leiden. Etwas, was ich ihr immer wieder versuchte klarzumachen, dass ich sie nur beschützen wollte. Dass ich es nicht tat, weil ich mich wirklich für sie schämte. Schämen war auch das falsche Wort. Es spielte so viel damit rein. Auch der Altersunterschied von knapp 12 Jahren war ein Grund. Wieder rieb ich mir die Stirn. Von dem Thema bekam ich Kopfschmerzen. Es war einfach kompliziert und das sollte es nicht sein. Liebe war zwar auch nie einfach, aber es sollte ein nicht kaputt machen. Aber dennoch kam ich nicht von ihr los. Und wenn ich ehrlich war, versuchte ich es auch nicht besonders gut, weil mein Herz es nicht wollte.

Ich reichte ihr meine Hand als Hilfe zum Einstieg. Bei ihren Worten lächelte ich liebevoll. "Das bekommen wir ohne Probleme hin. Und dann sind zwei glücklich", sagte ich und meinte es auch so. Es fühlte sich gut und richtig an, wenn Zelda neben mir lag. Auch weil meine Gefühle beruhigt waren, dass sie in Sicherheit war und es ihr gut ging. Bei ihren nächsten Worten verkrampfte ich innerlich. Da war wieder einer der vielen Gründe für ihre Streitigkeiten. Egal, was ich sagen würde, es würde nichts bringen. Sie drehten sich immer im Kreis. Also drehte ich mich ohne ein Wort um und ging in das angrenzende Ankleidezimmer, um ein Hemd für Zelda zu holen. Ich seufzte leise, als ich das blaue Hemd aus dem Schrank holte. Mir war es mittlerweile etwas zu eng an den Schultern, aber Zelda passte es wunderbar, obwohl das Hemd dennoch etwas zu groß war für sie. Erneut rieb ich mir die Augen und erneut seufzte ich, bevor ich mich an den Knöpfen von meinem Hemd zu schaffen machte. Ich hatte keine Lust auf Streit oder Zelda weiter zu verletzen. Ich konnte ihr nicht komplett das geben, was sie wollte, aber ein Teil davon. Und man sollte Kompromisse eingehen.

Nur mit Hose kam ich zurück ins Badezimmer. "Bind dir die Haare hoch und rutsch nach vorne", sagte ich strenger als beabsichtigt. Aber Zelda war schlau genug, um zu wissen, dass eine Diskussion nicht angebracht war. Sie kannte meine Stimmungen genauso gut, wie ich ihre kannte. Ich öffnete die Schublade unter dem Waschbecken und reichte ihr ein Zupfgummi. Das blaue Hemd legte ich zur Seite und zog mich komplett aus.
Das Wasser war einfach nur warm oder eher kochend heiß. Ich würde wirklich nie verstehen, wieso man sich freiwillig kochen wollte und im eigenen Dreck sitzen wollte. Ich ließ mich hinter Zelda nieder. Auch wenn ich kein Freund vom Baden war, hatte ich darauf geachtet, dass ich eine große Badewanne hatte, sodass wir problemlos zu zweit in die Wanne passten. Ich hatte meine Beine jeweils rechts und links von Zeldas Körper. Meine Hände legte ich auf ihre Schultern und fing mit sachtem Druck, sie zu massieren. "Du bist komplett verspannt. Vielleicht solltest du mal wieder in diesen Spa gehen, wo es diese Sahne … oder war es Milch? Egal, das Spa, was du so gerne magst. Das tat dir immer gut. Vielleicht kannst du mit deiner Mitbewohnerin dir ein Mädelstag machen", sagte ich liebevoll zu ihr. Dass ich es bezahlen würde, wenn sie das wollte, war klar.
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#5
Jon verschwand im Ankleidezimmer und ich blieb allein zurück. Es war immer dasselbe. Ich wünschte mir etwas und es gab einen Grund, wieso Jonathan nein sagte. Er war so verkrampft und wenn ich ihn nicht seit zwei Jahren kennen würde, würde ich sagen, dass er nicht nur einen Stock, sondern eine ganze Dachlatte im Arsch stecken hatte. Aber manchmal gab es diese Momente, in denen blitzte es in seinen Augen wie bei einem kleinen Jungen der einem Streich aushekte und schon ploppte in mir die Hoffnung auf, dass ich das eines Tages erleben würde. Und ich war alles andere als perfekt. Ich war nicht dumm oder ungepflegt, auch wenn man das sofort dachte, wenn man mich sah. Ich war sogar ziemlich clever und hatte einen verdammt guten Schulabschluss, ich hatte nur nie etwas daraus gemacht, weil niemand an mich glaubte, ganz besonders ich nicht. Ich schloss meine Augen und stellte mir vor, wie ich mit Jonathan am Pier entlang schlenderte, wie er eine große Zuckerwatte in der Hand hielt und seine Haare vom Wind zerzaust waren. Er trug eine lockere Jeans und kein Shirt. Ich liebte seinen Körper. Jonathan war so unfassbar attraktiv, dass es mir auch nach zwei Jahren noch die Sprache verschlug. In meinem Kopf schubste er mich sanft und lachend an der Schulter, weil ich ihm Zuckerwatte geklaut hatte, obwohl ich die gar nicht mochte. Dann knurrte er und ich rannte quietschend vor ihm davon. Er jagte mir hinterher, die Leute schüttelten über ins den Kopf und am Ende fing er mich ein, gab mir einen Kuss und sagte mir, dass er mich liebte. Es würde niemals passieren, aber die Vorstellung war so schön, dass ich spüren konnte, wie Tränen in meinen Augenwinkeln brannten.

Jonathans Stimme riss mich aus meinem Kopfkino. Ich sah zu ihm auf und nahm das Zopfgummi entgegen, band mir die Haare hoch auf dem Kopf zusammen und rutschte nach vorne. Mein Herz wummerte aufgeregt durch meine Brust, während Jon in die Wanne stieg. Fuck! Wie sehr ich ihn liebte! Ich rutschte ein wenig zurück und schmiegte sich zwischen seine Beine. Seine Hände auf meiner Haut und der Druck den seine Finger ausübten, ließen mich sofort Seufzen. "Danke", sagte ich aufrichtig und schloss wieder die Augen. "Milch und Honig", sagte ich und lächelte. "Das klingt schön. Ich frag sie mal." Dass ich es schöner finden würde mit Jon dort hin zu gehen, sagte ich nicht. Er war in die Wanne gestiegen, mehr würde ich nicht verlangen. "Jon?", fragte ich nach einer Weile leise und legte meine Hände auf seine, damit er aufhörte. Ich lehnte sich ganz zurück gegen seine Brust und zog seine Hände auf meinen Bauch und streichelte über seinen Handrücken. "Danke, dass du mich abgeholt hast. Und danke, dass du mit in die Wanne gekommen bist." Meine Worte klangeb genauso ehrlich wie sie gemeint waren. Auch wenn ich oft meckerte und mich beschwerte, wusste ich diese kleinen Dingen zu schätzen und auch, dass sie nicht selbstverständlich waren. "Ich bin froh, dass es dich gibt."
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#6
Von den Gedanken oder eher Träumen, die Zelda hatte, wusste ich zum Glück in dem Augenblick nichts. Es hätte mir mein Herz ein kleines bisschen gebrochen. Selbst wenn einige Dinge anders gewesen wären, wäre diese Art Vorstellung nicht realistisch. Weil ich nicht so war. Niemals würde ich mich in der Öffentlichkeit so zeigen. Dafür war ich zu britisch.

Ohne viele Worte machte sie das, was ich tat, und ich war dankbar dafür. Ich atmete tief aus, als ich in das Wasser stieg und das heiße Wasser ein leichtes Brennen auf meiner Haut hinterließ. Bei ihrem Dank lächelte ich liebevoll, auch wenn sie es nicht sehen konnte. Zu Hause war ich doch anders, etwas offener für die Beziehung zwischen uns. Das ich es nicht in der Öffentlichkeit war, lag nicht mal direkt nur an Zelda und unseren Schwierigkeiten. Auch bei Sutton hatte ich eine gewisse Distanz in der Öffentlichkeit bewahrt. Öffentliche Küsse gab es wenig. Händchen halten war keine besondere Vorliebe von mir. Sutton konnte nur deutlich besser damit umgehen. Ich vertrieb die Gedanken an meine Expartnerin aus meinem Kopf. Zelda würde mich einen Kopf kleiner machen, wenn sie wüsste, was ich dachte. Das nichts dieser Gedanken etwas zu bedeuten hatte oder sie im Vergleich schlechter dastand. Es gab nicht mal einen Vergleich. Aber das würde sie nicht verstehen. Lieber sprach ich über den Spa, der ihr helfen konnte, ihre Verspannungen wegzubekommen und ihr einen schönen Tag zu geben. "Ah ja, stimmt" meinte ich, als sie mich korrigierte. "Sie wird sich sicherlich darüber freuen. Meintest du nicht, dass sie gerade Probleme mit ihrem Studium hat. Da wird sie Entspannung und Ablenkung sicherlich gebrauchen." fügte ich noch hinzu. Ich wusste, dass Zelda lieber den Tag mit mir in dem Spa verbringen würde. Aber dies würde zeitlich nicht funktionieren. Alleine diese Woche hatte ein neues Projekt mit der LACBA gestartet und das müsste weiter ausgebaut und analysiert werden. Und dann hatte ich auch einfach noch eine Kanzlei zu leiten und einige Mandanten. Frei hatte ich schon einer ganzen Weile nicht. Und Zelda wusste das. Auch wenn es ihr nicht gefiel. Aber sie hatte mich als Workaholic kennengelernt. Und meine Arbeit und mein Ehrgeiz gehörten einfach zu meiner Persönlichkeit dazu.

Ich stoppte mit meiner Massage, als sie darum bat und ließ meine Hände von ihr führen. Auf ihrem Bauch strich ich behutsam mit meinen Fingern über ihre glatte Haut. Ein leises, zufriedenes Brummen kam von mir, als sie sich bedankte. "Sehr gerne. Zu beiden Dingen. Auch wenn ich nie verstehen werde, was daran so toll sein soll, sich selbst zu kochen." schmunzelte ich und drückte ihr einen Kuss auf die Haare bei ihren nächsten Worten. "Ich bin auch froh, dass es dich gibt." gab ich ihr ihre Worte zurück. "Ich liebe dich", sagte ich leise und drückte sie enger an mich. Mein Herz fühlte sich einfach schwer an. Es war nicht das erste Mal, dass ich es ihr sagte und es war auch die reine Wahrheit. Dennoch wusste ich, dass, was wir hatten, alles andere als gut war. Toxisch würden Psychologen es nennen. Und ich wusste es auch. Ich würde Zelda nicht auf die Weise glücklich machen, wie sie es verdient hatte, weil ich ihr nicht das geben konnte, was sie wollte und brauchte. Dennoch war ich egoistisch genug und zog sie immer wieder zu mir. Das sie mir anderen Kerlen in unseren Off-Phasen schlief, ließ mich jedes Mal halb mein Büro auseinandernehmen. Es juckte in meinen Fingern, die Kerle zu durchleuchten und sie für jedes Körnchen Dreck zu verklagen bis auf den letzten Cent. Aber geändert hätte es nichts. Nichts an dem eigentlichen Problem. Dem Wir. Unsere Beziehung. "Was hast du für morgen geplant?", fragte ich sie, um von meinen negativen Gedanken wegzukommen.
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