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wenn Tote sprechen könnten, wäre es nicht so still
Szeneninformationen
Szeneneinstellung
feste Postreihenfolge
Datum
09. Februar 2021
Ort
Beerdigungsinstitut
Tageszeit
früher Abend
Szenenbeschreibung
Clary kehrt widerwillig in ihre ungeliebte Kleinstadt zurück und arbeitet in der örtlichen Anwaltskanzlei. Als sie dringend Unterlagen vom Beerdigungsinstitut benötigt, muss sie diese selbst abholen, da ihre beste Freundin sie vergessen hat. Dort trifft sie auf Aiden, den älteren Bruder ihrer Freundin, mit dem sie eine unterkühlte Beziehung teilt. Durch einen Zufall werden die beiden in der Leichenhalle eingesperrt und kommen sich näher. Aiden gesteht Clary seine frühere Verknalltheit zu ihr und küsst sie.
#11
Gesprächig wie immer zischte Clary in Gedanken und sah nur zu dem Dunkelhaarigen rüber. Leise, kaum hörbar schnaufte sie und schüttelte gedanklich den Kopf. Trotzdem nickte sie nur. Einen weiteren Ansatz für eine Kommunikation zwischen den beiden ließ sie. Es brachte sowieso nichts. Aiden und sie waren besser, wenn sie voneinander entfernt sein konnten. Soweit entfernt, dass die Möglichkeit für eine Kommunikation gar nicht gegeben war. Kurz mustere die Anwältin ihn noch und versuchte irgendwas in seinem Gesicht oder an seiner Körpersprache zu erkennen, wieso er ihr so feindlich gestimmt war. Aber nach wenigen Augenblicken ließ sie es doch bleiben. Es hatte sowieso keinen Sinn. Innerlich verdrehte sie nur die Augen. Sie lehnte sich gegen die kühle Wand und schob den Kopf etwas in den Nacken. Sie schloss die Augen und ein leises Ausatmen war zuhören. Was in der Halle doch lauter war als sonst. Aber Clary interessierte es gerade herzlich wenig, ob Aiden das mitbekam oder nicht. Das einzige was sie wollte, dass jemand sie hier unten fand und sie einfach nur verschwinden konnte. Zuhause könnte ich in die Badewanne. Warm und mit viel Schau... Der Stoff von Aidens Jackett auf ihren Beinen unterbrach ihre Gedanken und sie öffnete die Augen und sah erst zu Aiden und dann auf sein Jackett. "Danke" meinte sie wirklich nett und schenkte ihm sogar ein liebevolles Lächeln. Clarissa beobachte ihn noch kurz, wie er sich wieder hinsetzte und seine Krawatte zurecht zupfte. Ein kurzes Schmunzeln huschte über ihre Lippen. Wusste gar nicht, dass du so auf deine äußere Erscheine achtest. Clary wendete sich wieder ab von dem Älteren und begab sich in die Position von davor. Bei dem kurzen Lacher von Aiden sah sie dann doch wieder skeptisch zu ihm rüber. Wie immer, wenn Clary skeptisch war zog sie eine Augenbraue hoch und sah eher bisschen einschüchternd aus. "Oh hat der Herr sein Humor gefunden? Ach richtig, wir sind ja auch im Keller" sie verzog ihr Gesicht zu einer Grimasse. "Lässt du mich wenigstens dran teilhaben, was so witzig ist?" fragte sie ihn dann. Sie merkte, dass sie mit jeder Sekunde hier drin einfach genervter wurde.
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#12
Wie witzig du doch bist. Aiden sah zu Clary und rollte kurz mit den Augen bei ihrer humorisstischen Eskalation und schüttelte dann den Kopf. Nein, er würde ihr nicht sagen, was er dachte, denn dann würde sie nur weitere dumme Sprüche durch den Raum werfen und so cool, wie sie immer tat, war sie nicht, also würde er sich nicht darauf einlassen mit ihr zu streiten, wer von beiden den besseren Humor hatte. Seiner war so schwarz wie die Erde unter der alle beerdigt wurden, die seinen Lebensunterhalt sicherten, ihrer war... Los Angeles Humor. Mehr musste man dazu nicht sagen. Du bist viel zu jung um meinen Humor zu verstehen und du hasst es hier. Würde ich dir sagen, was ich gerade gedacht habe, wärst du angeekelt oder würdest irgendetwas Dummes sagen, was mich nur noch mehr dazu bringen würde dich erwürgen zu wollen. Nein, Clary-Schatz, ich will dich nicht erwürgen, um meine Miete zu bezaheln und auch nicht dafür, dass du hier rumstolzierst, als wärst du Miss Universe. Ich würde dich gerne erwürgen, damit du endlich die Klappe hältst und mich nicht mehr dazu bringt darüber nachzudenken, ob ich dich nicht vielleicht doch um Date bitte. Einfach weil ich es kann, weil meine Frau seit über einem Jahr weg ist und du keinen Freund hast. Und selbst wenn... als würde mich das abhalten. Du bist nicht so dumm wie ich und legst dich in dem Alter schon fest. Machst du richtig so, die Ehe ist sowieso nur ein Lügengerüst um für andere gut auszusehen. Treue? Am Arsch. Loalität? Kannst du vergessen. In guten wie in schlechten Zeiten? Ein Schwur den niemand jemals ernst gemeint hat. Aidens Miene verfinsterte sich nach und nach, während er darüber nachdachte wie beschissen seine Ehe geendet hatte, denn wenn er ehrlich zu sich selbst war, war sie genau das: gescheitert. Er hatte nur keine Ahnung wieso. Er hatte nichts falsch gemacht, absolut gar nichts. Aber vielleicht war das ja das Problem. Er war treu, ehrlich, witzig, liebevoll, fürsorglich, aufmerksam... er war genau das, was alle Frauen angeblich immer wollten und wo war er damit gelandet? Richtig. Als verlassener Typ mit drei Kindern, der darüber nachdachte, dass er noch die Wäsche zusammenlegen musste und die Cupcakes für Arlenes Schulfeier backen musste. Das Leben war kein Ponyhof, wusste Clary ganz sicher auch, aber mit gebrochenem Herzen ein Leben zu führen das man für die Frau aufgebaut hatte, die man mehr geliebt hatte als alles andere auf der Welt, war einfach so richtig beschissen. Aiden fuhr sich durch die Haare, zog die Beine halb an und legte die Unterarme auf seine Knie, zupfte die Ärmel von seinem Hemd ein Stück nach unten, weil sie hochgerutscht waren und schloss kurz die Augen, um die Gedanken an Tiffany aus dem Kopf zu bekommen.
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#13
Was hatte sie auch erwartet? Das Aiden mit ihr ein Gespräch führen würde? Das hatte er in den letzten 12 Jahren nicht einmal gemacht. Das was die zwei heute schon mit einander gesprochen hatte war doppelt so viel als alles bisher zusammen. Nicht mal auf der Hochzeit von Clarissas Stiefschwester und beste Freundin von Aiden Lia hatten die beiden wirklich miteinander gesprochen. Zum Glück gab es nicht diesen Move, die Brautjungfern müssen mit irgendwelchen Typen zum Altar laufen. Bei unserem Glück wären wir eine Paarung gewesen. Sie sah zu dem Älteren rüber und beobachte ihn, wie seine Miene immer finsterer wurde. Kurz überlegte sie, ob sie wieder nachfragen sollte. Aber entschied sich dann dagegen. Er würde sowieso nicht antworten und wenn sie ehrlich war, dann interessierte sie es auch herzlich wenig. Das einzige was sie wollte war hier rauszukommen. Bevor sie wirklich erfror. Genau wie Aiden winkelte sie etwas die Beine an und legte sein Jackett ordentlich über ihre Beine. Dann musste sie doch kurz lächeln. Es war wirklich nett gewesen, dass er ihr sein Jackett gegeben hatte. Von Ashley und Lia wusste Clary, dass der Bestatter kein schlechter Kerl war. Das hatte sie auch nie angenommen, auch wenn er nie mit ihr geredet hatte. Das er recht früh geheiratet hatte und direkt Kinder bekommen hatte, das fand Clary schon eher fragwürdig, aber schlussendlich seine Entscheidung. Ihr Blick wanderte wieder zu Aiden, welcher immer noch eine Miene an der Tag legte, wo es selbst Clary etwas kalt den Rücken herunter lief. Dein Donnerwetter will ich auch nicht erleben, wenn deine Kinder scheiße bauen. Innerlich lachte sie darüber, aber es schwappte noch ein anderes Gefühl in ihr. Sorge? Eher nicht. Aber dadurch, dass eben ihre beste Freundin und Stiefschwester doch mal über Aiden sprachen, wusste sie, dass Aiden eigentlich kein Typ war der ohne Grund so finster aussah. Verschlossen ja, aber nicht so grimmig verschlossen. Sie legte den Kopf schief und öffnete den Mund, um etwas zu sagen. Aber seufzte dann doch nur laut und schüttelte den Kopf. Warum sollte sie ihn fragen und warum sollte er antworten? Clary schob das komische Gefühl zur Seite und wollte das ganze nur vergessen, da hörte sie sein Hm und sah dann auch sein fragenden Blick. Sie überlegte kurz, ob sie das ganze mit einem einfach egal abtun sollte, aber dann entschied sie sich doch die Wahrheit zu sagen. "Ich kenn dich nicht oder eher wir kennen uns nicht, aber ich weiß, dass du kein Typ bist, der so eine schlimme und finstere Miene an den Tag legt. Und ich wollte dich fragen, ob alles in Ordnung ist oder eher was los ist, aber dann fiel mir auf, dass egal wie ich es formuliere es eher sarkastisch und bissig klingt. Auch weil wir keine Beziehung haben. Und weil es schlussendlich wahrscheinlich auch nichts angeht" erklärte Clary und atmete nochmal aus. In ihrer Stimme lag kein Sarkasmus oder Ironie oder etwas zickiges. War sie traurig darüber, dass sie kein Verhältnis zum Bruder von ihrer besten Freundin hatte? Das eher nicht. Es interessierte sie herzlich wenig, auch wenn es Ashley ab und an zu gesetzt hatte. Auch weil Clarissa sich einige spitze Kommentare dann nicht verkneifen konnte.
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#14
Trotz seiner finsteren Gedanken hörte er Clarys Seufzen und sah zu ihr. Er sah sie fragend an und streckte ein Bein wieder aus. ”Hm?” machte er und als sie anfing zu reden, runzelte er nur nachdenklich die Stirn. Würde dich das wirklich interessieren? Warum ich so gucke? Was ich denke? Ich glaube nicht, sonst hättest du schon vor Jahren gefragt, wieso ich nicht mit dir rede. Du weißt doch alles über mich. Meine beste Freundin ist deine Schwester, meine Schwester ist deine beste Freundin, wie viel Informationsmaterial in weiblicher Form willst du noch? Aiden seufzte, so wie Clarissa eben noch, bevor er sich mit der flachen Hand über das Gesicht strich und kurz lächelte. ”Ich hab an meine Ex-Frau gedacht.” sagte er dann offen und erhob sich von seiner Position, strich seine Hose glatt und zupfte das Hemd zurecht, ehe er es wieder ordentlich in die Hose steckte und den Kragen richtete. Dann ging er zu ihr rüber, ließ sich direkt neben sie wieder auf den Boden sinken und klopfte mit der Hand auf seine Oberschenkel. ”Ist wärmer als der Boden.” er sah sie auffordernd an und rollte dann schmunzelnd mit den Augen. ”Komm schon, hast du Lust auf eine Blasenentzündung?” er legte eine Hand an ihre Hüfte und zog sie sanft aber mit einer gewissen Bestimmtheit zu sich rüber, bis sie auf seinem Schoß saß. Dann lachte er leise und drehte sie einfach so, dass sie mit dem Rücken gegen seine Brust lehnen konnte. ”Ich bin kein Arschloch, auch wenn das alle denken, weil ich nicht mit dir rede.” er legte die Arme um ihren Bauch und drückte sie sanft an sich, ohne dass es ihm wirklich bewusst war.

Er hatte keine Ahnung, wie lange es her war, dass er einen warmen, weichen Frauenkörper an seinem gespürt hatte, aber er wusste, dass sich Tiffany nie so an ihm angefühlt hatte. Nach der Geburt von ihrem Jüngsten hatte sich das sowieso erledigt, da war kein Kuscheln mehr, kein Tanzen in der Küche, keine Umarmung, wenn er von der Arbeit kam, keine Küsse mehr die einen in Flammen setzten und dafür sorgten, dass die Welt um sie herum egal wurde. Aiden schloss die Augen und vergrub seine Nase seitlich an ihren Haaren und der Moment, in dem er ganz bewusst einatmete, schoss ihm durch Mark und Bein. Es fühlte sich an, als hätte sie einfach so ein Feuerwerk durch seine Venen gejagt, pures Adrenalin intravenös, damit sein Herz wieder schlagen konnte. Er hatte genau gewusst, dass das passieren würde, wenn er Clary so nah an sich heranlassen würde, aber die Realität war um so viel intensiver als in seiner Vorstellung, dass es ihm den Boden unter den Füßen weggezogen hätte, wenn er nicht schon gesessen hätte. Seine Finger vergruben sich ganz sanft in den weißen Stoff ihres Oberteils, während er warm gegen ihren Hals ausatmete. Aiden hob seine andere Hand und strich Clary ihre weichen Haare vom Hals in den Nacken. ”Ich mag, wenn du sie offen trägst.” sagte er genauso ruhig wie er immer redete. Seine Fingerspitzen glitten an ihrem Hals entlang zu ihrem Ohr, tippte die kleinen Hänger ihres Ohrrings an und schmunzelte. Gut, dass du die trägst, sonst hätte ich an deinem Ohrläppchen geknabbert und mir jede Ohrfeige dieser Welt dafür eingefangen, weil es sich gelohnt hätte. Wieder seufzte er leise, nahm die Hand wieder runter und lehnte sich zurück an die Wand, ließ die Augen geschlossen und fragte sich, ob es wirklich so schlimm war, hier mit ihr eingesperrt zu sein...
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#15
Ihr Blick lag weiterhin auf dem Bestatter. Sie musste zu geben, sie hatte sich nie wirklich für Aiden interessiert. Aber es lag eher dran, dass sie keiner leih Verbindung hatte. Er hatte schließlich nie mit ihr geredet und anfangs, als sie 15/16 Jahre alt war hatte sie es noch versucht, aber spätestens nach einem Jahr hatte sie es dann aufgegeben irgendwie Kontakt zu knüpfen. Sie hatte es hingenommen und nicht hinterfragt. Zu mindestens nicht öffentlich. Genervt oder eher gewurmt hatte sie es als die Jahre. Mit den Jahren rückte es nur in den Hintergrund. Und nach ihrem Umzug und somit noch weniger Bezug zu Aiden war das Thema gänzlich verschwunden. Bei seinen Worten runzelte sie kurz die Stirn. Nicht weil sie sich fragte, warum er an seine Exfrau dachte - sollte er doch denken an wen er will -, sondern weil sie in ihrem Gedächtnis nach der Information suchen musste. Das er verheiratet war, dass wusste die Anwältin. Schließlich lebte sie damals schon in Barton Hills und war mit Ashley befreundet gewesen. Schon damals hatte sie den Kopf geschüttelt, da sie 25 Jahre für viel zu jung hielt für eine Hochzeit. Aber sie hatte sich damals nicht eingemischt und würde sie auch jetzt nicht. Damals hatte sie nur das Gefühl gehabt, dass die zwei nur geheiratet hatte, weil seine Frau schwanger war. Denn wenn man einmal rechnete, dann war seine älteste Tochter deutlich vor der Hochzeit geboren worden. Aber Clary hatte nie etwas dazu gesagt. Es war nicht ihre Familie und zu dem Zeitpunkt, kannte sie die Familie noch nicht lang genug. Sie kramte immer noch in der Information. Ashley oder Lia hatten das sicherlich einmal erwähnt. Aber wenn einer der beiden ihr die Gründe für die Trennung oder anscheinend Scheidung erzählt hatte, dann hatte sie diese auf jeden Fall vergessen. Aber es spielte keine Rollen. "Oh" kam es von ihr und schüttelte dann leicht den Kopf. "Dann kann ich den Blick auf jeden Fall nachvollziehen" lächelte Clary ihn leicht an. Trennungen waren immer ein Problem und in Aidens Fall noch mehr. Schließlich löste sich damit nicht nur einfach eine Beziehung auf, sondern gleich eine ganze Familie.

Bei ihren Worten war er aufgestanden und zu ihr rübergekommen. Clarissa hatte das die ganze Zeit etwas irritiert beobachten und war dann doch etwas überrumpelt, als Aiden meinte, dass sie sich auf sein Schoß setzen sollte. Bitte was?! schoss es ihr durch den Kopf und sie hob eine Augenbraue. Clary hatte keine Ahnung, wie sie dieses Angebot deuten sollte. Sie musterte ihn skeptisch und versuchte irgendwas in seinem Gesicht zu erkennen, wieso er ihr so ein Angebot machte. "Nein. Ich werde mich bestimmt nicht auf dein Schoß setzen" sagte sie dann doch und schüttelte energisch den Kopf. In dem Moment fühlte sie sich unwohl. Kein komisches Unwohl, wie wenn man Nachts alleine nach Hause lief und jemand hinter einem lief. Es war ein "Äh-Was?!"-Unwohlsein. Etwas was man nicht einordnen konnte. Sein Argument mit der Blasenentzündung war nicht schlecht und sie überlegte einen kleinen Augenblick. Bevor sie aber direkt was sagen konnte zog Aiden sie bestimmt auf seinen Schoß. In anderen Momenten hätte Clary protestiert und eine Szene gemacht. Schließlich sollte sie immer noch selbst bestimmen, ob sie auf seinem Schoß sitzen wollte oder nicht. Aber ihr Hintern freute sich wirklich über die Körperwärme. Generell mehr Wärme. Sie seufzte dann doch erleichtern. "Danke" murmelte sie dann. "Ich hab nie gesagt, dass du ein Arschloch bist. Ein Idiot und Spast bist." lachte sie und zuckte gleichzeitig mit den Schultern. "Ashleys komischer großer Bruder" fügte Clary noch hinzu.

Clary war nicht aus Eis, auch wenn sie es gerne mal vorgab, aber auch sie merkte, dass die Nähe gerade schön war. Und nicht nur weil Aiden warm war. Niemand war gerne alleine. Und aktuell war sie es. Allein mit einem gebrochenem Herzen. Ein Phase, wo man eigentlich am meisten jemand brauchte der da war und einem Nähe und Halt schenkte. Sicherheit. Aiden hatte die Arme leicht um sie gelegt, so dass sie sich mit ihrem Rücken gegen seine Brust lehnen konnte. Es fühlte sich sicher an in dem Moment. Sie spürte seinen Atem und wie er leicht seiner Nase in ihrem Haar. Es war befremdlich hier mit ihm zu sitzen und das er ihr so auf diese Art und Weise nah kam. "Danke. Ich mag es auch." meinte sie auf sein Kompliment zu ihrem Haaren. Das er sie weiter leicht berührte machte Clary etwas nervös. Dieses von 0 auf 100 war mehr als nur merkwürdig für sie. Und die Blondine wusste nicht, wie sie das ein ordnen sollte. "Wieso hast du nie mit mir geredet? Hab ich dir irgendwas getan?" fragte sie ehrlich. "Aber du warst gleich von Anfang an so zu mir." Clary grinste leicht und drehte ihren Kopf zu Aiden. "Oder was es einfach meine Ausstrahlung, die du nicht abkonntest und dich viel zu sehr beeinflusst hatte" lachte die Anwältin und sah in herausfordernd an.
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#16
Natürlich musste sie diese Frage stellen. Wieso mussten Weiber immer reden? Und immer Fragen stellen? Wie gut, dass er die Augen geschlossen hatte, dann konnte er nicht mit ihnen rollen und das enervierte Seufzen unterdrückte er auch. Irgendein Gen in den Frauen musste für diese unfassbare Neugier sorgen und wenn er sich seine Töchter so ansah, wunderte ihn nichts mehr. Die stellten auch tausend Fragen, sein Sohn hingehen probierte die Dinge einfach aus und stellte erst Fragen, wenn etwas nicht klappte oder er etwas absolut nicht verstand. Aber Clary stellte diese eine beschissene Frage, die er nicht beantworten wollte. Nicht beantworten konnte. Was hätte er denn sagen sollen? ”Weil ich vom ersten Moment an auf dich stand, aber eine Freundin hatte und viel zu alt für dich war.” wäre die Wahrheit gewesen, aber auch vollkommen unangebracht. Dann hätte sie ihm vermutlich direkt eine Szene gemacht, wäre aufgesprungen und durch die Leichenhalle getigert, die Arme wild in der Luft wedelnd und eine Schimpftirade loslassend, die selbst Mister Hennings und Misses Broid wieder aufrecht sitzen ließ. Und die waren seit sechs beziehungsweise drei Tagen hinüber. Herzinfarkt und Altersschwäche. Den Herzinfarkt bekam er auch gleich, wenn das hier so weiter ging. Vielleicht sollte er sich direkt eine Schublade aussuchen, hineinkrabbeln und sich hinlegen, damit würde er Aaron jede Menge arbeit ersparen.

Aiden öffnete eines seiner Augen, als er den Blick von Clary auf sich spürte, diie Augenbraue hob sich direkt mit an. ”Willst du das wirklich wissen?” natürlich wollte sie das, wie hatte denn die minimale Hoffnung in ihm aufkeimen können, dass sie nein sagte und endlich die Klappe hielt. Aiden seufzte nun doch wieder, setzte sich mehr auf, bis er gerade saß und legte deinen Arm um Clarissas Bauch, drehte sie so, dass sie seitlich auf seinem Schoß saß und schob eine Hand an ihrer Wange entlang, bis seine Fingerspitzen sich in ihren hellbraunen Haaren verirrten. Dann beugte er sich vor, ganz langsam, bis seine Lippen kurz vor ihren waren, es fehlten nur ein paar Millimeter, aber er konnte jetzt schon spüren, wie sein Körper unter anderen Umständen sofort reagiert hätte. Dafür war es hier unten aber eindeutig zu kalt. Anstatt Clary jedoch zu küssen, schob er seine Lippen hauchzart über ihre Wange, schob ihre Haare zur Seite und legte seine Lippen an ihr Ohr. ”Weil ich keine 16-Jährige verführen wollte.” sagte er leise und dunkler als man seine Stimme eigentlich kannte, gegen ihr Ohr und legte seine Hand an ihre Kieferlinie, fuhr mit dem Daumen über ihre Wange und atmete tief gegen ihr Ohr aus. ”Und weil Fremdgehen nicht in meinen Genen liegt.” er löste sich von ihr, lehnte sich wieder nach hinten gegen die Wand und ließ seine Hände in seinen Hosentaschen verschwinden. ”Zufrieden?” fragte er sie vollkommen ruhig und mit dieser Gelassenheit, die ihm immer anhaftete, während er sie fragend ansah.
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#17
Das ihre Frage so ein großes Problem darstellte hatte sie nicht gewusst. Clary hätte es ahnen können, schließlich hatte er Lia oder auch Ashley nie eine Antwort wirklich gegeben und war eher immer ausgewichen. Aber wann sollte sie sonst fragen, wenn nicht jetzt? Jetzt wo die beiden irgendwie miteinander redeten und die Chance bestand. Und auch wenn die Frage in all den Jahren immer in den Hintergrund gerückt war neugierig war sie schon auf die Antwort. Schließlich hatte sie Aiden in ihren Augen nie etwas getan. Immer noch herausfordernd sah sie ihn an und wartet auf eine Reaktion. Als der Bestatter seine Augen öffnete und nochmal sicher ging, ob sie es wirklich wollen würde nickte sie. "Wieso sollte ich sonst fragen?" stellte Clarissa die Gegenfrage und hob nochmal kurz eine Augenbraue. Sie wollte das Thema geklärt haben. Und das konnte man nur klären, wenn er ihr endlich die Wahrheit sagen würde. Als Aiden seufzte wollte sie schon die Augen verdrehen, weil sie davon ausging, dass er ihr es eben nicht sagen würde. Aber stattdessen drehte er sie auf seinem Schoß und Clarys Skepsis wuchs nur noch mehr. Was hatte er vor und vor allem wieso musste er sie drehen um...
Ihre Gedanken und auch ihr Atem stockte für ein Moment, als Aiden sich nach vorne beugte und ihr mit seinem Gesicht nah kam. Clary spannte sich direkt an. Er hatte doch jetzt nicht vor sie zu küssen? War er jetzt komplett durchgedreht? Hatte sie vorn irgendwie verpasst, dass er irgendwo gegen gelaufen war und jetzt eine komische Verbindung im Gehirn hatte? Aber Aiden küsste die Anwältin nicht. Seine Lippen glitten über ihre Wange zu ihrem Ohr. Clary war immer noch angespannt und breit auch einfach aufzuspringen. Dieses Situation war mehr als nur cringe. Sie hatte gar nicht bemerkt, dass sie ihre Zähne aufeinander gepresst hatte, erst als sie Aidens Worte an ihrem Ohr hörte klappte ihr fast der Mund auf. Sie war wirklich sprachlos. Das was er gesagt hatte war völligster Bullshit. Natürlich war Clarissa heiß und attraktiv und so manche Männer sahen ihr hinterher, aber Aiden? Irgendwie zog sich alles in ihr zusammen. Er war der Bruder ihrer besten Freundin. Er war neun Jahre älter wie sie. Als er sich wieder an die Wand gelehnt hatte kam sie langsam wieder in der Realität an. "Bullshit" meinte sie und stand oder eher sprang auf. "Klar" schnaubte sie vor Lachen. Sie schüttelte den Kopf und fasste sich an den Kopf dabei. Sie fand die ganze Story einfach nur lächerlich. "Wenn du mir die Wahrheit nicht sagen willst, dann sag es...Aber das du mich damals ficken wolltest..." sie lachte immer noch fassungslos und fand diese Aussage einfach nur albern. "Aiden, dass ist doch kompletter Bullshit" beendete Clary ihren Satz. Sie drehte sich leicht um und fuhr sich mit den Händen übers Gesicht. Sie kam immer noch nicht über seine Aussage hinweg. Es war so absurd.
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#18
Aiden saß vollkommen ruhig und gelassen da, als Clarissa aufsprang und ihm das wenig elegante Bullshit an den Kopf knallte. Er sagte erstmal nichts, oder schon wieder nichts. Wie auch immer. Seine Augen ruhten auf ihr, er ließ sie ihren was auch immer mit den Weibern los war-Ausbruch durchleben und legte seine Füße gekreuzt übereinander. Für einen Moment fragte er sich, was ihr Problem damit war ein Kompliment zu kriegen, denn im weitesten Sinne war es das. Und auch, wenn andere vermutlich sofort sauer gewesen wären, weil sie die Wahrheit hören, sie aber dann nicht glauben wollte, war Aiden eben... anders. Er nahm das einfach so hin, störte ihn auch nicht, dass sie ihm nicht glaubte. Wieso auch? War ja ihr Problem, nicht seins. Trotzdem war da eine Sache, die er ganz entschieden klarstellen musste, ob sie das nun hören wollte oder nicht. Aber wenn er ihr das nicht sagte, dann rannte sie vermutlich, sowie sie hier raus waren, zu Lia oder Ashley und schimpfte über den Wichser Aiden Lang, der sie einfach nur ficken wollte – ihre Worte – und deswegen nicht mit ihr redete und dann wurden daraus sonstwas für Spinnereien entwickelt, die Aiden dann vor seiner besten Freundin und seiner Schwester klarstellen musste und darauf hatte er wirklich keine Lust. Reichte schon, dass ihm bewusst war, dass Clary es ihrer Schwester und ihrer besten Freundin erzählen würde. Weiber waren solche Tratschtanten, Himmel hilf.

”Nein, Clarissa.” fing er deswegen genauso ruhig an, als würde er ihr jetzt erzählen, dass übermorgen das neue Telefonbuch veröffentlicht wurde und ob er ihr von der Post eines mitbringen sollte, damit sie das Teil nicht schleppen musste. Hätte er gemacht, aber wer nutzte heute noch ein Telefonbuch? ”Ich hätte dich nicht gefickt.” er legte seine Hände entspannt in seinen Schoß und sah zu der Jüngeren hoch. ”Ich hätte dich um ein Date gebeten, dich zum Essen ausgeführt, statt Kino, wo man sowieso nur zwei Stunden nebeneinander sitzt und nicht reden kann, hätten wir etwas gemacht, was dir Spaß und Freude bereitet hätte und dann hätte ich dich nach Hause gefahren und in meinem Auto geküsst. Und dann wäre ich nach Hause gefahren, mit deinem Geschmack auf meiner Zunge. Und wenn du nach ein paar weiteren Dates gewollt hättest, hätte ich mit dir geschlafen. Ich bin kein Tier, Clary, ich ficke nicht.” erklärte er ihr dann simpel und zuckte leicht die Schultern. ”Und wenn du nicht gewollt hättest, wäre ich dankbar für ein paar schöne Unternehmungen mit dir gewesen und hätte dir alles Glück dieser Welt gewünscht, so wie die letzten zwölf Jahre auch.” war doch ganz einfach.
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#19
Die Tatsache, dass Aiden an ihr Interesse hatte und deswegen nie mit ihr gesprochen hatte war für die Frau mehr als nur verrückt. Sogar lächerlich. Wenn sie ehrlich war, ja dann war Aiden nicht mal ein schlechter Fang. Vom Aussehen her und auch vom Charakter her. Obwohl sie das nur beurteilen konnte über die Informationen die sie von anderen bekommen hatte. Aber auch in all den Jahren war er nie fies oder scheiße zu ihr gewesen. Sie eben nur ignoriert oder gemieden. Aber dennoch gab es ein höfliches Hallo oder Tschüss. Nur nie mehr. Aber die Vorstellung und das er ihr das sagte war für sie so absurd, dass sie das erstmal verdauen musste. Vor allem verstand sie es nicht. Schließlich hatte er Tiff dann geheiratet und auch mit ihr Kinder gehabt. Eine Familie, ein Leben. Vielleicht hatte er ein kurzen Crush auf sie gehabt, als Clary das erstmal in sein Leben getreten war oder eher in Ashleys Leben, aber nach ein zwei Jahren spätestens hätte das doch aufhören müssen und er hätte mit ihr reden können. Aber das wäre wahrscheinlich noch komischer gekommen, wenn er urplötzlich mit ihr geredet hätte. Clarissa schüttelte den Kopf und ließ ihre Hände sinken.

Doch kam sie nicht weiter mit ihren Gedanken, da Aiden wieder sprach. Sie drehte sich um und sah ihn fragend an. Nein, er wollte sie nicht ficken? Sie legte den Kopf schief und bei seiner Erklärung zog sie immer weiter die Augenbraue nach oben und fand es von Sekunde zu Sekunde merkwürdiger. Er hätte damals ein festes Date haben wollen oder besser gesagt mehre? Und dann hätten sie mal gesehen. In ihrem Kopf rechnete sie kurz. Sie war 15/16 als sie nach Barton Hills gezogen war und Aiden das erste mal getroffen hatte und er somit 23/24 war. In dem Alter schon ein deutlicher Unterschied. Erst mit 20 wurden solche Altersunterschiede egal. Aber wenn einer der Parteien noch nicht volljährig war hörte sich ein Unterschied von 9 Jahren wie 20 Jahre an. Clary schüttelte immer noch unverständlich den Kopf, als Aiden mit seiner Erklärung zu ende war. Es fühlte sich immer noch komisch an. Sie setzte an, um etwas zu sagen, aber schwieg dann doch. Der Lang hatte es wirklich geschafft, dass Clarissa sprachlos war. Und das passierte nur selten. Sie stieß nochmal kurz eine Mischung aus einem Seufzer und Lachen aus. "Und deswegen hast du nicht mit mir gesprochen? All die Jahre? Das nichts zwischen uns sein würde, hätte dir doch damals schon klar sein müssen. Du hast es selbst gesagt, ich war 16 und du anfang 20" sie schüttelte den Kopf. "Du warst schon auf dem Weg deine Freundin zu heiraten und eine Familie zu gründen...." sie presste leicht die Zähne aufeinander und schüttelte weiter den Kopf. "Ich hab mich immer gefragt, was ich bitte so schlimmes verbrochen habe, dass du nicht mit mir redest..." Clary seufzte. Aber war komplett ruhig, auch wenn sie die Situation mehr als nur merkwürdig fand. "Du warst doch maximal verknallt. Hast du wirklich daran gedacht, dass zwischen uns was sein konnte?" fragte Clary ihn direkt. Sie konnte sich das nicht vorstellen. "Du kanntest mich doch nicht mal. Ich war neu in der Stadt und direkt hast mich direkt ignoriert." schob sie noch dazu. Sie rieb sich die Stirn. Ihr war das wirklich zu viel Information. Sie fühlte sich irgendwie merkwürdig. Der ältere Bruder ihrer besten Freundin stand auf sie. Das war sowieso ein Tabuthema für Clarissa. Weswegen sie ihre Schwärmereien für den Bruder von einem Freund doch schnell sein lassen hat oder nur im Stillen hatte. Sie sah Aiden an und wusste wirklich nicht was sie sagen oder fühlen sollte. Sie wusste nur, dass sie ihr raus wollte. Das was er gesagt hatte irgendwie verdrängen oder vergessen. Sie hob den Kopf leicht. Und was ist mit jetzt? Hast du immer noch diesen crush auf mich?" fragte sie ihn direkt.
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#20
Nach wie vor lies er ihr diese oh mein Gott ich bin so schockiert-Phase, die ihn zwar langsam aber sicher nervte, weil sie sich verhielt, als hätte er ihr gestanden, ihren kleinen süßen Welpen gekillt zu haben, aber sie war noch lange noch nicht so erwachsen, wie sie gerne tat, was auch okay war, aber bei Aiden eben dafür sorgte, dass er schon wusste, wieso er sich von ihr fernhielt. Nicht nur, dass sie ihn zu Dingen brachte, die er nicht wollte (mit ihr reden zum Beispiel!), sondern auch, weil mit ihr zu Diskutieren irgendwann immer in einem Augenrollen enden würde, weil Aiden ganz sicher einfach nachgeben würde, um seine Ruhe zu haben. Wie gut, dass er das von seinen Schwestern und Tiffany schon kannte - und manchmal sogar von seinen Kindern. Und als Clarissa dann alles infrage stellte und nur noch mehr Drama um etwas machte, was es gar nicht gab, seufzte Aiden und lehnte seinen Kopf hinter sich an die Wand. "Ich habe dir deine Frage beantwortet." sagte er und erhob sich wieder. Wenn sie nicht mehr auf seinem Schoß saß, musste er auch nicht auf dem Boden sitzen und wenn er hier schon eingesperrt war, konnte er auch ein wenig arbeiten.

Also ging der Bestatter zu dem kleinen Schreibtisch, nahm sich eine Akte vom Stapel und klappte sie auf. Er las sich den Obduktionsbericht kurz durch, wobei es eher ein Überfliegen statt Lesen war, legte die Akte wieder zur Seite und ging zu den großen silbernen Türen die in der Wand eingelassen wurde. Er suchte die richtige Nummer, drückte den Griff nach unten und erinnerte sich dann daran, dass Clary vermutlich nicht so problemlos damit klarkam, wenn er da gleich einen leblosen Körper aus der Wand zog. "Dreh dich um, ich muss was gucken." meinte er, sah wieder zu ihr und wartete darauf, dass sie sich wegdrehte, damit sie Mister Glen nicht sah, der vor einer Woche an den Klippen abgekratzt war. Unten. Nicht von oben nach unten. Ein bisschen seltsam, aber vermutlich war er einfach nur blöd gestolpert und mit dem Kopf gegen einen Stein geknallt. Da der Bericht aber nichts hergab, wollte Aiden selbst schauen, ob er was finden konnte - so auf den ersten Blick. Mit Clary im Raum würde er auf das Prozedere verzichten den Kerl wirklich auf die Bare zu wuchten, aber ein simpler Überblick konnte ja nicht schaden. Vom Weibchen auf seinem Schoß zum Toten im Schrank in unter fünf Minuten. Sein Leben lief echt. Rückwärts und bergab, aber es lief.
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