15.07.2024 07:53
Plötzlich fand sie sich mit dem Rücken an Jonathans Brust wieder und der sanfte Druck, mit dem er sie an sich zog, wirbelte all die Schmetterlinge auf, die sich eben vor den Mistkäfern versteckt hatten. Jetzt war da nur noch ein Klumpen aus Käfer-Schmetterling-Matsch in ihrem Magen und alles schien so unendlich kompliziert, dass sie nicht wusste, ob sie schreien oder weinen sollte. Die Worte, die Jon ihr entgegenbrachte, halfen nicht unbedingt dabei, sich besser zu fühlen. Sie wollte ihn. So. Verdammt. Sehr. Aber er brauchte nur irgendwen, der neben ihm lag und sie war nicht irgendwer. Oder? War sie nicht mal das wert? Wenn er wirklich sie gewollt hatte, wieso sagte er das dann nicht? Das Rufen ihres Namens durch den Club machte die Sache nicht besser, allerdings war da diese kleine Stimme, die immer dann auftauchte, wenn sie sich von Jon einlullen ließ. Er hatte ihren Namen durch einen öffentlichen Club gerufen und hatte sie in der Öffentlichkeit verteidigt. Wenn das jemand mitbekommen hatte, dann würde es morgen ganz sicher in den social media News stehen und dann würde er wieder sauer werden, weil es seinem Ruf und seiner Karriere schadete. JONATHAN CAVENDISH VERSCHWINDET MIT UNBEKANNTER, BETRUNKENER BLONDINE NACH STREIT MIT EINER FREMDEN sie konnte die Schlagzeile schon vor sich sehen und sie wusste genau, wie gut Jon auf dem Foto aussehen würde. Er wusste das nicht, aber sie hatte jeden Artikel aus Zeitungen und Zeitschriften von ihm ausgeschnitten und jeden Onlineartikel ausgedruckt und in einen Ordner geheftet. Fein säuberlich in Klarsichtfolien. Weil sie stolz auf ihn war und weil sie ihn liebte.
Jonathans nächsten Worte, gepaart mit der Geste des Mantels und wie er mit ihrer Locke spielte, ließen sie endgültig einknicken. Sein Duft umfing sie wie sein Arm und sie steckte ihre Hände durch die Ärmel des Mantels. Er war so warm, so weich und roch so intensiv nach Jon, dass Zelda instinktiv schwer und tief seufzte."Ich liebe wie du riechst" , murmelte sie leise, hob ihre Hand und zog den Kragen des Mantels vor ihre Nase, nur um tief einzuatmen und in seinem Geruch zu ertrinken. "Ich will nicht in mein Zimmer." Zelda fühlte sich dort immer wie bei ihrer Mom und ihrem Stiefvater, wenn Jon gleichzeitig zuhause war. Ganz so, als wollte man sie nicht bei sich haben, aber trotzdem sichergehen, dass sie keinen Mist baute. "Aber eine Dusche, ein Hemd von dir und einen Martini würde ich bevorzugen" , erklärte sie Jonathan und drehte ihren Kopf zu ihm um. Er war nur unwesentlich größer als sie und früher hatte sie immer gedacht, dass es super toll war, wenn ein Mann acht Kilometer größer war. Heute wusste sie, dass das Unsinn war und Größe keine Rolle spielte. "Bekomm ich im Auto einen Kuss?" , fragte sie unsicher und nagte auf ihrer Unterlippe. Sie wusste, dass sie hier draußen keinen bekommen würde. Aber im Auto konnte sie niemand sehen, da würde es doch gehen, oder? Oder wollte er sie nur so schnell wie möglich zu sich nach Hause bringen und dann seine Ruhe?
Jonathans nächsten Worte, gepaart mit der Geste des Mantels und wie er mit ihrer Locke spielte, ließen sie endgültig einknicken. Sein Duft umfing sie wie sein Arm und sie steckte ihre Hände durch die Ärmel des Mantels. Er war so warm, so weich und roch so intensiv nach Jon, dass Zelda instinktiv schwer und tief seufzte.