09.07.2024 12:41
Wieder sah sie verlegen auf ihre Hände. Natürlich war ihm die Farbe egal - das war bei den meisten schon immer so gewesen. Juliette selbst liebte die verschiedenen Farben, die ihr ein Gefühl von Struktur gaben. Ein leises "Mmh" entwich Juliette, während sie leicht auf ihrer Unterlippe kaute. "Ich glaube nicht, dass du deinem Dad am Arsch vorbeigehst. Sonst hätte er dich nicht hier aufgenommen und würde wollen, dass du dein Leben in den Griff bekommst, auch wenn ihr anscheinend verschiedene Definitionen davon habt", sagte sie liebevoll und schenkte Casper ein Lächeln. Obwohl sie es besser wusste, glaubte Juliette tief in ihrem Inneren nicht daran, dass Eltern ihren Kindern egal waren - es gab sogar biologische Gründe dafür.
Erneut wurde sie rot, als Casper ihr erklärte, warum ihre beste Freundin wahrscheinlich kein großer Fan von ihm sein würde. "Ich glaube, Isa wird erst einmal aus allen Wolken fallen, dass ich in einer Beziehung bin. Der zweite 'Schock' wird dann vielleicht nicht so groß sein. Hoffentlich", murmelte sie eher unsicher. Ihr Kopf malte sich bereits zahlreiche Szenarien aus, wie Isa reagieren könnte - in ihrer Panik und Nervosität war keines davon positiv.
"Wusstest du, dass das Sprichwort aus dem Schwedischen stammt und ein Ausdruck aus der Seefahrt ist?" versuchte sie das Thema zu wechseln, da er auch ihre Frage nach Portland direkt beendet hatte. Doch Juliette war schlau genug und beließ es dabei; er schuldete ihr keine Rechenschaft. Sie beobachtete ihn dabei, wie er sich auf seinem Bett ausbreitete und bemerkte erst einen Moment später, dass Casper begonnen hatte, wichtige Fakten aufzuzählen. Schnell griff sie nach einem Kugelschreiber und begann alles aufzuschreiben. Zwar noch nicht perfekt - das würde sie später mit Farben und Markierungen ergänzen -, aber dennoch hätte man mit ihrer Schrift einen Wettbewerb gewinnen können. Juliette entsprach in keiner Weise dem Klischee einer Ärztehandschrift, dafür schrieb sie schon viel zu lange ordentlich und sauber. Selbst schnelle Notizen waren stets lesbar.
Bei Caspers Aussage darüber, dass auch Männer auf ihn stehen würden, wurden ihre Wangen leicht rot und sie räusperte sich leise. Sie schwieg bis er fertig war und sie alles brav aufgeschrieben hatte. Juliette legte den Stift zur Seite und wandte sich wieder Casper zu. "Und du magst dein Namen nicht oder wieso eher 'Casper' oder 'Cas'? Und welche Sandwiches isst du gerne? Und wie lange lebst du schon vegetarisch?" fragte sie weiter. "Hast du bekannte Allergien oder Unverträglichkeiten?" Ihre Stimme klang kurz wie bei der Arbeit. Juliette bemerkte es selbst und sah ihn entschuldigend an. "Entschuldigung, ich wollte nicht wie eine Ärztin klingen", murmelte sie. "Und was ist mit unserer Geschichte? Bleiben wir dabei, dass wir uns zum ersten Mal in der Notaufnahme gesehen haben und du mich davor gerettet hast, als Lachnummer dazustehen?" fragte sie weiter. "Wir müssen nur einen Grund überlegen, warum du in der Notaufnahme warst. Wenn wir sagen 'Stichwunde dank eines Messers', weiß dein Dad auch wieder, dass du Mist gebaut hast oder in etwas hineingezogen wurdest - das wollen wir nicht. Vielleicht hast du dich beim Skateboardfahren verletzt: blöd gestürzt auf einen Stein oder in Glas gefallen - das würde den Schnitt erklären." Sie spinn sich eine Geschichte zusammen ohne ein Messer im Spiel zu haben. Sie schob sich eine Haarsträhne hinter das Ohr und sah Casper an. Sie versuchte es nicht persönlich zu nehmen, dass seine Aufmerksamkeit eher auf seinem Handy lag als auf ihr oder dem Grund für ihr Gespräch miteinander.
Erneut wurde sie rot, als Casper ihr erklärte, warum ihre beste Freundin wahrscheinlich kein großer Fan von ihm sein würde. "Ich glaube, Isa wird erst einmal aus allen Wolken fallen, dass ich in einer Beziehung bin. Der zweite 'Schock' wird dann vielleicht nicht so groß sein. Hoffentlich", murmelte sie eher unsicher. Ihr Kopf malte sich bereits zahlreiche Szenarien aus, wie Isa reagieren könnte - in ihrer Panik und Nervosität war keines davon positiv.
"Wusstest du, dass das Sprichwort aus dem Schwedischen stammt und ein Ausdruck aus der Seefahrt ist?" versuchte sie das Thema zu wechseln, da er auch ihre Frage nach Portland direkt beendet hatte. Doch Juliette war schlau genug und beließ es dabei; er schuldete ihr keine Rechenschaft. Sie beobachtete ihn dabei, wie er sich auf seinem Bett ausbreitete und bemerkte erst einen Moment später, dass Casper begonnen hatte, wichtige Fakten aufzuzählen. Schnell griff sie nach einem Kugelschreiber und begann alles aufzuschreiben. Zwar noch nicht perfekt - das würde sie später mit Farben und Markierungen ergänzen -, aber dennoch hätte man mit ihrer Schrift einen Wettbewerb gewinnen können. Juliette entsprach in keiner Weise dem Klischee einer Ärztehandschrift, dafür schrieb sie schon viel zu lange ordentlich und sauber. Selbst schnelle Notizen waren stets lesbar.
Bei Caspers Aussage darüber, dass auch Männer auf ihn stehen würden, wurden ihre Wangen leicht rot und sie räusperte sich leise. Sie schwieg bis er fertig war und sie alles brav aufgeschrieben hatte. Juliette legte den Stift zur Seite und wandte sich wieder Casper zu. "Und du magst dein Namen nicht oder wieso eher 'Casper' oder 'Cas'? Und welche Sandwiches isst du gerne? Und wie lange lebst du schon vegetarisch?" fragte sie weiter. "Hast du bekannte Allergien oder Unverträglichkeiten?" Ihre Stimme klang kurz wie bei der Arbeit. Juliette bemerkte es selbst und sah ihn entschuldigend an. "Entschuldigung, ich wollte nicht wie eine Ärztin klingen", murmelte sie. "Und was ist mit unserer Geschichte? Bleiben wir dabei, dass wir uns zum ersten Mal in der Notaufnahme gesehen haben und du mich davor gerettet hast, als Lachnummer dazustehen?" fragte sie weiter. "Wir müssen nur einen Grund überlegen, warum du in der Notaufnahme warst. Wenn wir sagen 'Stichwunde dank eines Messers', weiß dein Dad auch wieder, dass du Mist gebaut hast oder in etwas hineingezogen wurdest - das wollen wir nicht. Vielleicht hast du dich beim Skateboardfahren verletzt: blöd gestürzt auf einen Stein oder in Glas gefallen - das würde den Schnitt erklären." Sie spinn sich eine Geschichte zusammen ohne ein Messer im Spiel zu haben. Sie schob sich eine Haarsträhne hinter das Ohr und sah Casper an. Sie versuchte es nicht persönlich zu nehmen, dass seine Aufmerksamkeit eher auf seinem Handy lag als auf ihr oder dem Grund für ihr Gespräch miteinander.