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the best things happen unexpectedly
Szeneninformationen
Szeneneinstellung
feste Postreihenfolge
Datum
12. März 2021
Ort
Diamond Lane
Tageszeit
später Nachmittag
Szenenbeschreibung
Der Schock, der Clarissa durchfuhr, als sie beinahe den Skateboarder überfahren hätte, der gefühlt aus dem Nichts aufgetaucht war, verblasste im Vergleich zu der Überraschung, die sie erwartete, als sie erkannte, wer dieser Skateboardfahrer war. Es war wie ein Schicksalsschlag – ein beinahe tragischer Zwischenfall auf vier Rädern führte zwei alte Freunde nach langer Zeit wieder zusammen.
#1
the best things happen unexpectedly
Clarissa Whitemore & Casper Higgs | 12.09.2020 - später Nachmittag | Diamond Lane

"I said, ooh, I'm blinded by the lights" erklang es aus dem Radio, während Clary die Musik lauter drehte und der Wagen sich mit den Klängen von The Weeknd füllte. Gekonnt trommelte sie im Rhythmus auf ihrem Lenkrad und ließ sich von der Melodie verführen, sogar ein paar Zeilen mitzusingen. Etwas, das sie schon lange nicht mehr getan hatte. Nicht einmal unter der Dusche. Dabei besaß Clarissa eine beeindruckende Gesangsstimme. Sie hatte sogar das Privileg gehabt, auf der Hochzeit ihrer Stiefschwester ein Ständchen zu bringen. Ein Talent, das sie jedoch nie ernsthaft gefördert oder verfolgt hatte, obwohl manche ihr früher eine Musikkarriere prophezeit hatten. Doch diese Welt war nie ganz die ihre gewesen. Die Juristerei hingegen schon, diese war ihre Leidenschaft. Sie liebte ihren Beruf und würde ihn für nichts in der Welt eintauschen, dafür hatte sie auch viel zu hart gearbeitet und Opfer gebracht.
Die Brünette fuhr sich nachdenklich über die Lippen bei dem Gedanken an ihre jetzige Situation in diesem kleinen Ort, wo sie mehr oder weniger dahinvegetierte. Warum sie geblieben war, konnte sie sich selbst nicht ganz erklären. Ursprünglich war es nur darum gegangen, ihre Wunden zu lecken. Und nun? Nun hatte sie hier eine eigene Wohnung bezogen und schien sich wider Erwarten einzuleben. Ob sie glücklich war? Das schien irgendwie nebensächlich. Ihre Gedanken drifteten zurück zu dem Grund für ihren Abschied aus LA, ihrer geliebten Heimatstadt. Trotz ihrer Jugendjahre in einer Kleinstadt blieb Clarissa ein Großstadtkind durch und durch – das würde sich niemals ändern. In Barton Hills fühlte sie sich erdrückt und fremd; die ständige Freundlichkeit und die scheinbar perfekten Leben der Menschen dort widerten sie an – perfekte Häuser mit perfekten Gärten und weißen Zäunen. Doch seitdem Clary in der Kanzlei arbeitete, wusste sie genau, dass hinter vielen dieser verschlossenen Türen alles andere als Bilderbuchfamilien lebten. "Mehr Schein als Sein", dachte sie kopfschüttelnd.

Als Clarissa den Blinker setzte und in die Diamond Lane einbog, achtete sie darauf, dass von rechts niemand kam. Doch plötzlich tauchte wie aus dem Nichts eine Gestalt vor ihrem Auto auf. Reflexartig trat sie das Bremspedal bis zum Anschlag durch. Der Wagen kam jäh zum Stehen und schleuderte Clary nach vorne gegen den Gurt und dann zurück in den Sitz. Glücklicherweise war kein anderes Fahrzeug hinter ihr, sonst hätte es sicherlich eine Kollision gegeben. Sie starrte auf den Skateboardfahrer vor ihrem Auto. Nach dem ersten Schock begann Wut in ihr hochzukochen. Dass er nicht am Straßenrand stand oder fuhr, hatte sie gesehen, also musste er wohl mit hoher Geschwindigkeit aus seiner Richtung gekommen sein und ohne zu zögern auf die Straße gefahren sein. Vielleicht hatte er ihr Auto auch einfach unterschätzt. Entschlossen schnallte Clary sich ab und öffnete die Tür ihres Wagens. Clary stieg aus dem Wagen und marschierte mit schnellen Schritten auf den Skateboardfahrer zu. Ihre Augen funkelten vor Wut, während sie sich energisch die Haare aus dem Gesicht strich. "Hey du! Was zum Teufel denkst du dir eigentlich? Denkst du, du kannst einfach so über die Straße brettern, ohne auf den Verkehr zu achten? Du hast Glück gehabt, dass ich dich nicht erwischt habe!" Sie trat einen Schritt näher und fixierte ihn mit einem durchdringenden Blick. "Du solltest dankbar sein, dass ich so schnell reagiert habe. Aber das gibt dir noch lange nicht das Recht, hier wie ein Wahnsinniger herumzufahren und andere Menschen in Gefahr zu bringen." Clarys Stimme war laut und voller Entschlossenheit. Sie ließ sich von niemandem einschüchtern, schon gar nicht von einem unvorsichtigen Skateboardfahrer. "Du solltest besser aufpassen, wo du hinrollst. Nächstes Mal könnte es jemand anders sein, der dich nicht rechtzeitig sieht. Und dann wirst du vielleicht nicht so viel Glück haben wie heute." Sie machte eine kurze Pause und atmete tief durch, bevor sie ihre Tirade fortsetzte. "Ich hoffe wirklich für dich, dass du aus dieser Begegnung etwas lernst. Denn wenn ich dich jemals wieder dabei erwische, wie du rücksichtslos durch die Gegend fährst, werde ich persönlich dafür sorgen, dass du deine Lektion auf die harte Tour lernst." Sie war froh, dass sie den Skateboardfahrer rechtzeitig gesehen hatte und niemand verletzt worden war. Doch sie würde nicht zulassen, dass jemand ungestraft mit ihrer Sicherheit spielte.

Nachdem sie ihre Schimpftirade beendet hatte und sich halbwegs beruhigt hatte, musterte Clarissa den Fahrer erst einmal und erkannte ihn sofort. Wie hätte sie es auch nicht? Schließlich war er eher so etwas wie ihr bester Freund gewesen, jahrelang. Bis sie mit Richard zusammengekommen war und das Plus in ihrer Freundschaft verschwand, während Casper keine Lust hatte, den netten Freund zu spielen. Das hatte der Freundschaft einen großen Knacks gegeben und den Kontakt immer weniger werden lassen, bis er schließlich komplett abbrach, als Casper aus LA verschwand. Niemand hatte etwas von ihm gehört oder wusste etwas. Es war, als wäre er einfach verschwunden. Diese Tatsache hatte Clarissa mehr verletzt, als sie zugeben wollte. Ihn jetzt hier zu sehen, war ein großer Schock für sie. Sie starrte ihn an – eine Mischung aus Wut, Enttäuschung, aber auch Erleichterung darüber, dass er überhaupt noch lebte. "Cas" sagte sie schließlich mit einer Mischung aus Verwunderung und Zorn in ihrer Stimme. Ihr Blick durchbohrte ihn förmlich, während sie versuchte, ihre aufgewühlten Gefühle unter Kontrolle zu halten. "Was zum Teufel machst du hier? Du bist einfach abgehauen, ohne ein Wort zu sagen!" Sie machte eine kurze Pause und atmete tief durch, bevor sie ihre letzten Worte hinzufügte. "Aber ich bin froh zu sehen, dass du zumindest noch am Leben bist. Das ist mehr, als ich erwartet hätte."
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the best things happen unexpectedly - von Clarissa Whitemore - 10.12.2023 15:42
RE: the best things happen unexpectedly - von Casper Higgs - 10.12.2023 20:30
RE: the best things happen unexpectedly - von Clarissa Whitemore - 28.12.2023 15:30
RE: the best things happen unexpectedly - von Casper Higgs - 17.08.2024 21:17
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