16.07.2023 15:00
Als Juliette die Tür aufmachte nahm Casper gerade einige Verpackungen vom Beifahrersitz, so das Juliette sich hinsetzen konnte. Sie ließ die Tür sanft zu fallen und sah dann zu Casper. Auf ihre Frage hin, was er hier suchen würde kam nur eine typische Casper Antwort und sie schüttelte leicht grinsend den Kopf. Sie setzte sich leicht schief auf den Sitz, sodass sie eher zu Casper gedreht war. Die junge Frau war immer noch etwas sprachlos darüber, dass er nun hier stand. Das war eindeutig verrückt. Gerade für ein Fake-Freund. Obwohl sie nicht leugnen konnte, dass sie sich drüber freute. Es war schon irgendwie niedlich. "Das ist wirklich sehr lieb von dir." sagte Juliette. Doch ihr Herz hüpfte eher bei dem Lächeln, welches sie von ihm bekam. Eine Art, welche sie selten bei ihm sah. Ein wirklich echtes. Eins, was auch seine Augen erreichte. Sofort musste sie auch lächeln. Sie liebte es, wenn Casper sich so gab. Es war dann so, als würde er keine Maske tragen oder Schutz aufbauen. Fast hätte sie ihm über die Wange gestrichen. Als Reflex. Aber sie ließ ihre Hände bei sich. "Aber du hättest das wirklich nicht machen müssen. Es reicht ja, dass ich schon früh aufstehen muss." lachte sie leicht. Schließlich wusste sie nicht, dass Casper sowieso ein Frühaufsteher war und immer um diese Uhrzeit laufen ging. "Warst du gestern noch lange wach?" fragte sie dann. Sie konnte sich nicht vorstellen, dass er gestern einfach so ins Bett gegangen war. Als Casper durch ihre Locken strich wurde sie leicht rot und wich seinem Blick verlegend aus. Ihr hattet schon ganz andere Situationen und jetzt wirst du verlegen? Großes Kino, Miss Butterfield, innerlich schüttelte Juliette den Kopf. Wie er sie gerade angesehen hatte war anders. Aber nicht negativ anders. Juliette konnte es dennoch nicht einordnen. Casper erkundigte sich nach ihrer Nacht und fast hätte sie wieder nervös auf ihrer Unterlippe herum gekaut. "Etwas unruhig. Und zu kurz." schmunzelte die Ärztin. "Also hätte ich gerne ein Kaffee mit Koffein. Sonst überlebe ich die Schicht nicht." jammerte sie ganz leicht und rieb sich die Stirn. Heute war einer der Tage, wo sie sich am liebsten das Koffein intravenös gegeben hätte. An solchen Tagen hatte Juliette Angst, dass sie irgendwelche Medikamente oder andere wichtigen Entscheidungen durcheinander bringen würde und einen Patienten damit schaden würde. Alleine der Gedanke löste in der jungen Frau Panik aus. Sie versuchte diesen Gedanken ganz schnell zur Seite zu schieben. "Vorteil in Barton Hills gibt es eher wenige bis gar keine dramatischen Vorfälle. Zu mindestens nicht so viele und nicht so krasse Geschichten wie in den vielen Arztserien" versuchte sie sich irgendwie selbst zu beruhigen und ein Gespräch mit Casper zuführen. Sie war etwas überfordert mit der Auswahl und entschied sich dann erstmal für ein Croissant. "Das ist viel zu viel." lächelte sie ihn dann doch an. "Aber ein Croissant bitte" bat sie ihn dann doch drum.