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Ich würde dich zur Beobachtung gerne über Nacht hierbehalten - Juliette Butterfield - 16.07.2023 Outfit || Es war 13 Uhr und Juliettes Herz raste. Sie hatte keine Ahnung was heute passieren würde. Das war eine ganz neue Situation. War das ein Date? Juliette glaube ja. Zu mindestens irgendwie. Also war das jetzt ihr erstes Date? Etwas nervös zupfte sie an ihrem Top. In ihrem weißen Kittel hatte sie sich vorn irgendwie sicherer gefühlt. Da war sie etwas. Aber jetzt war sie einfach nur Juliette, das kleine Mauerblümchen. Sie verabschiedete sich von einigen Kollegen und schultere ihre Tasche über die linke Schulter und verließ den Umkleide räum mit zitternden Schritten. Das war eine Aktion, welche sie noch nie gemacht hatte. Casper war jemand fremdes. Sie wusste nichts, außer das aus seiner Krankenakte. Und mit dem traf sie sich und hatte sich schon zweimal von ihm küssen lassen. Das war viel heute gewesen für sie. Immer noch nervös kam sie zu der großen automatischen Glastür und wartet die Sekunde bis diese zur Seite glitt und sie in die Sonne treten konnte. Sie schloss kurz die Augen als die Sonne ihr ins Gesicht strahlte. Ihr Blick glitt über den Eingangsbereich und suchte nach dem Patienten von heute Vormittag. RE: Ich würde dich zur Beobachtung gerne über Nacht hierbehalten - Casper Higgs - 16.07.2023 OUTFIT & SKATEBOARD - Nachdem er mit seinem Kumpel essen gewesen war, also quasi spätes Frühstück, war er nach Hause gegangen und hatte Candy getroffen. Die – wie immer – in quasi nichts durch die Hütte sprang und ihn damit – wie immer – in den Wahnsinn trieb.
Fünf Minuten zu spät, weil er sich von einer Oma an einer roten Ampel hatte vollquatschen lassen, kam er am Krankenhaus an und Juliette stand mitten in der Mittagssonne und sah verdammt heiß aus in ihrer Jeansjacke. Da Cas zwar ein Auto besaß, aber mit dem irgendwie nicht so kurvig unterwegs war wie zu Fuß oder mit dem Skateboard, war er mit letzterem hier. Kurz vor ihr sprang er vom Brett, trat auf den hinteren Teil und flippte das Board in seine linke Hand, ehe er zu ihr ging und sie angrinste. RE: Ich würde dich zur Beobachtung gerne über Nacht hierbehalten - Juliette Butterfield - 16.07.2023 Mit jeder Minute die verstrich wurde Juliette nervöser. Hatte er sie wirklich versetzt? Hatte sie sich wirklich getäuscht? Hatte er sie verarscht? Ein kleiner Teil in ihr sprach zu ihr, dass sie genau aus diesen Gründen sich nicht auf neue Menschen einließ, sie hatten schlussendlich doch kein Interesse an ihr. Hatte sie etwas falsch gemacht? Oder hatte er doch noch was besseres für den Vormittag gefunden. Schließlich klang es vorn, als hätte er auch so einige Frauen am Start oder zu mindestens die Möglichkeit auf verschiedene Frauen umzuschwenken. Nervös knapperte sie in ihrer Unterlippe und spielte mit ihren Fingern. Sie lächelte einer Schwester zu, welche gerade das Krankenhaus verließ. Und erschrak dann etwas als Cas mit dem Skateboard vor ihr hielt. "Huch" kam es aus ihr raus. Bei seiner Begrüßung und ihrem Spitznamen musste sie leicht lächeln. "Bleibt Rotkäppchen jetzt mein Spitzname?" fragte sie und kicherte sie etwas. Sie kannte solche Spitznamen von Isa, diese nannte Juliette immer wieder gerne Arielle. Bevor sie wirklich was realisierte spürte sie den Arm von Casper um ihre Taille. Ihre Wangen wurden wieder rot und sah zu ihm leicht hoch als er sie küsste. Es war ein komisches Gefühl. Schließlich konnte jeder sie einfach sehen. Nicht nur ihre Kollegen, sondern auch Bewohner der Stadt die gerade zur Besuch war oder ähnliches. Sie biss sich auf die Unterlippe und nagte dran, als sie ihn weiter von unten ansah. "Hey murmelte sie leise. "Die restliche Schicht war soweit okay. Nur Kleinigkeiten und größtenteils nur Visite" lächelte sie und erzählte somit von ihrer Schicht. Langweilen wollte sie ihn nicht. Bevor sie was sagen konnte wurde sie von Casp auf das Skateboard gestellt. "Was? Ich..Gott ich stand noch nicht auf sowas" war Juliette schockiert und unsicher und wackelt unsicher. Ihre Hand krallte sich an seine Schulter/Oberarm. "Hab ich gerade eine Wahl, wo wir hingehen?" lachte sie und wurde ja von ihm geschoben. "Wie gehts deinen Schmerzen? Hast du das Antibiotika schon genommen?" fragte sie ihn RE: Ich würde dich zur Beobachtung gerne über Nacht hierbehalten - Casper Higgs - 16.07.2023 Als sie am Parkplatz ankamen und bei George landete, bremste Casper direkt vor ihm. RE: Ich würde dich zur Beobachtung gerne über Nacht hierbehalten - Juliette Butterfield - 16.07.2023 Casp meinte, dass sie auch mit Blutspritzern gut aussehen würde und schon wieder sah sie verlegen zu Boden. Die junge Frau konnte einfach nicht mit Komplimenten umgehen. Sie wusste nicht was sie dann sagen sollte bei solchen Aussagen. War ein Danke ausreichend? Musste sie Komplimente zurückgeben? Konnte sie überhaupt Komplimente machen, welche nicht irgendwie dumm klangen? Zu mindestens in ihrem Kopf klangen sie etwas dumm. So das Juliette sich doch lieber für die Variante entschied mit roten Wangen nach unten zuschauen. Bei seiner Aussage mit dem vertrauen lachte sie leicht. Klar sie sollte einem völlig fremden vertrauen, der es nicht mal schaffte ohne sich zu verletzten eine Dose zu öffnen. In ihren Gedanken hörte sie Isabelles Stimme, riskier mal was. Sie jung und hab Spaß. Ja vielleicht sollte sie es mal probieren. Wenigstens für ein paar Stunden. Und was sollte schon passieren. Am Ende lag sowieso seine Akte bei ihnen im Krankenhaus und da standen alle wichtigen Informationen über ihn. Also konnte er sich nicht mal verpissen. Sie hatte schließlich sogar seine Sozialversicherungsnummer. Und auch musste Juliette zugeben, dass Cas ihr ein Gefühl gab was irgendwie neu, aber auch komisch sich anfühlte. Es war jetzt dieses klinschige Urvertrauen wie in Filmen oder Büchern, trotzdem löste er ein Gefühl aus, das sie ihm vertrauen konnte. Zu mindestens ein kleines bisschen um mal etwas neues auszuprobieren wie das Skateboard. Für heute lass ich mich auf sowas ein dachte sie sich. Vielleicht auch ein kleines Versprechen an sich selbst. Bei seinen Worten war sie trotzdem skeptisch. Sie stand auf einem Skateboard und er wollte beurteilen können, was sie mochte und was nicht? Sie bezweifelte es. Aber sie hatte gerade innerlich den Vertrag mit sich selbst gemacht, dass sie ihm vertrauen würde heute und etwas spontaner sein würde. "ich hoffe, dass nicht bereue" murmelte sie und versuchte halbwegs zu lächeln. Auch wenn sie sich auf diese spontane Aktion einlassen würde, würde sie immer noch unsicher sein. Das er brav auf ihre Anordnung gehört hatte machte die Juliette doch happy. Dann war er wenigstens gut versorgt, zu mindestens für den Anfang. Doch ihre Tour stoppte recht schnell. Weiter wollte er etwa nicht? Die 5 Schritte hätten sich die beiden dann auch sparen können. Okay es waren 5 Schritte von Casp gewesen und nicht von Juliette, die rollte ja. Weil Casp die Rechnung noch zahlen musste blieb sie alleine zurück. Wie ihre Gefühle waren konnte sie gerade nicht besonders gut beschreiben. Es war ein reines Chaos. Auf der einen Seite hatte sie völlige Angst davor, auf was sie sich hier eingelassen hatte und auf der anderen Seite prickelte es bei ihm Körper. Es war ein neues Gefühl auf jeden fall. Nach ein paar Minuten kam Casp wieder raus und beantworte Juliettes fragenden Blick sofort. "Sehr löblich. So bekomme auch mein Geld" grinste sie leicht. Bei seinen Worten, dass sie nun los machen würde nickte sie ein bisschen aufgeregt. Das prickelnde Gefühl durch schoss ihren Körper. Im Gegensatz zu Casper hatte Juliette George noch nicht gesehen. Weswegen sie auch an nichts schlimmes dachte, als er sie fragte, ob sie ihm vertrauen würde. Und da sie sich gerade selbst das Versprechen gegeben hatte sagte sie recht schnell ja. Gott was hatte sie da gesagt? Etwas was Juliette nie tat. Aber gut heute schien der Tag der neuen Dinge zu sein. Das Cas sich mit aufs Skateboard stellte und die beiden wirklich fuhren machte der Ärztin dann doch wieder etwas mehr Angst. Etwas versteift drückte sie sich an Caspers Körper und krallte ihre Hände leicht in seinen Arm, welcher um ihren Bauch gelegt hatte. Erst auf dem Weg merkte Juliette wohin die Reise gehen würde. Sie kniff leicht die Augen zusammen. Wieso hatte sie ja gesagt? Sie wollte sich jetzt nicht noch mit George anlegen. Sie brauchte keinen Stress noch. Er war doch vorn gegangen und auch in der restlichen Schicht hatte er sie komplett ignoriert. Worüber Juliette nicht unbedingt undankbar war. Vor George angekommen blieb Juliettes Herz blieb gefühlt stehen. Sie war unsicher was sie tun sollte. Vor allem weil Casper George ansprach, wie sie nie jemanden ansprechen würde. Bei den Worten Mein Mädchen huschte ein kleines Lächeln über das Gesicht der jungen Frau. Auch wenn es nicht wahr war irgendwie war es süß. Etwas was Juliette sich immer erträumt hatte. Es gehörte zu diesen kitschigen und romantischen Dingen die Juliette in Filmen so sehr liebte. Alleine Dirty Dancing wo Johnny sagt, Mein Baby gehört zu mir! eine Szene wo Juliette jedes mit Herzklopfen vor dem Fernseher saß. George sah es nicht ein sich zu entschuldigen und eigentlich hätte Juliette gerne gesagt, dass es doch alles okay wäre und er sich nicht entschuldigen brauchte. Schließlich war die Sache doch gelaufen. Sie fühlte sich unwohl. Aber sie hatte auch das Gefühl, dass Casper jetzt auf die Entschuldigung bestand und er auch nicht weggehen würde. Also schwieg Juliette und knapperte leicht an ihrem Fingernagel. Sie konnte nicht direkt zu George sehen. Caspers Worte waren schon ziemlich hart und nicht mal in 100 tausend Jahren würde Juliette sich trauen so mit jemanden zu reden. Wollte sie auch gar nicht. Weil sie sowas eigentlich auch nicht mochte. Egal wie scheiße George zu ihr war, so musste man auch nicht mit ihm umgehen. Sie fühlte sich immer noch unwohl. George war ziemlich unbeeindruckt, zu mindestens nicht eingeschüchtert wirklich von Casper - Juliette schon etwas. Doch schlussendlich rollte George nur mit den Augen. "Miss Buttefield, es tut mir leid, dass ich ihnen Avancen gemacht habe. Ich wusste nicht, dass sie eher auf abgefuckte Typen stehen" grinste George leicht und öffnete die Autotür und stieg ein. Juliette drehte ihren Oberkörper ziemlich weit, so das es schon weh tat, aber sie traute sich nicht die Füße von dem Brett zunehmen und sich wirklich zu treten. Juliette sah ihn direkt an. "Lass es. Er ist es nicht wert und mehr wirst du nicht aus ihm rausbekommen" meinte sie zwar sanft aber mit etwas Nachdruck in der Stimme. "In Filmen würde die Frau jetzt sagen, ich stehe mit dir hier auf deinem Skateboard und sitze nicht in seinem Auto...Also wer hat gewonnen?" kicherte sie leicht RE: Ich würde dich zur Beobachtung gerne über Nacht hierbehalten - Casper Higgs - 16.07.2023 Die Entschuldigung vonn George war so falsch, wie die Titten von Candy. Es war so abartig, wie manche Männer sich benehmen mussten. Ja, Cas war kein Heiliger und bei Gott, er hatte schon Dinge getan, von denen er niemals irgendwem erzählen würde und auch, wenn er nicht davor Halt machte, Frauen zu beleidigen, wenn sie es verdient hatten, war dieser Teil von Belästigung, den George da abzog einfach nur ekelhaft. Und als er dann in sein Auto stieg und davon fuhr, knurrte Cas leise. Also doch die Kündigung, er hatte es so gewollt.
Juliette riss ihn aus seinen Gedanken und als sie sich so weit drehte und zu ihm hoch sah, wie nah sie ihm war und was sie sagte, sorgte dafür, dass er gar nicht anders konnte, als seine Hand zu heben und ihr die Haare hinter ihr Ohr zu schieben. Seine Fingerspitzen glitten danach langsam über den Rand ihres Ohrs. RE: Ich würde dich zur Beobachtung gerne über Nacht hierbehalten - Juliette Butterfield - 16.07.2023 Das Georges Entschuldigung ein schlechter Witz war wusste auch Juliette, aber sie wollte nicht, dass die ganze Situation noch komplett eskalierte. Wahrscheinlich hatte die Aktion von Casper nur noch mehr George verärgert und er würde Juliette nun im Krankenhaus die Schichten nur noch schlimmer machen und wahrscheinlich Juliette immer wieder aufziehen. Kein wirklich geiles Gefühl für die Zukunft. Und schließlich würde nicht jede Schicht ein Casper auftauchen. Gerade bereute sie es Casper vertraut zu haben und komplett anderes gewesen zu sein, als wie sie sonst war. Hätte sie sich nicht mit ihm getroffen, dann hätte sie jetzt diesen Schlamassel nicht und George hätte sie nur einfach vorn aufgezogen und sich über die junge Butterfield lustig gemacht. Juliette hoffte, dass ihre Worte Casper beruhigen würde oder zu mindestens dazu bringen würde, dass nicht eine blöde Aktion bringen würde gegenüber George. Vielleicht noch hinterher fahren mit seinem Skateboard oder ähnliches. Aber es brachte auch nichts. Georges Ego war befleckt und somit würde er nur noch pissiger reagieren. Doch viel nachdenken konnte die junge Frau dann nicht mehr als Casper ihr so nah kam. Das ihr eine Haarsträhne ins Gesicht gerutscht war hatte sie nicht mal bemerkt. Als seine Hand beziehungsweise eher Finger ihr Ohr entlang fuhr versuchte Juliette mit aller Kraft ruhig zu atmen und dafür das ihr Herz nicht zu schnell schlug. So nah war sie noch nie jemanden gekommen und hatte sie auch noch nie an sich rangelassen. Doch so bald seine Nasenspitze ihr Gesicht berührte und zu ihrem Ohr hochglitt explodierte ihr Herz gänzlich. Es waren nur Millisekunden, wenn überhaupt, aber für Juliette fühlte es sich an wie Stunden. Er war ihr so nah und das einzige was sie tat, war still zu bleiben und den Atem anzuhalten. Das sie den Atem angehalten hatte, hatte sie erst bemerkt als Casper Juliette wieder normal anschob und somit von ihr Abstand genommen hatte. In ihrem Kopf drehte sich noch immer alles und sie war deutlich mit der Situation überfordert. Was tat sie hier überhaupt? Das war eigentlich nicht sie. Juliette war ihm dankbar, dass sie etwas geschwiegen hatte. So konnte sich ihr Herzschlag und das Adrenalin in ihrem Körper wieder normalisieren. Auf seine Frage war sie dennoch nicht vorbereitet gewesen. "Mmh?...Oh...Also" Ihre Stimme zitterte etwas. "Meist fahr ich nach der Schicht eigentlich direkt nach Hause und verbringe den restlichen Tag mit meiner Großmutter. Oft fahren wir zum Friedhof oder sind so im Garten. Aber meine beste Freundin kommt auch viel vorbei. Oder ich bin oft am Meer." Wirklich spannend war Juliettes Leben nicht wirklich. Sie hatte ja auch nichts. Wie eben ein Niemand im Grunde. Bei seiner Bitte wurde Juliette wieder Feuerrot und war froh, das Casper hinter ihr stand und das nicht unbedingt sah. "Entschuldige" murmelte sie und versuchte sich nicht mehr so festzukrallen. Unsicher fühlte sie sich dennoch auf den Ding. "Und du hast nichts besseres zutun, als mit deiner Ärztin auf einem Skateboard durch die Stadt zu fahren?" fragte Juliette etwas neugierig. RE: Ich würde dich zur Beobachtung gerne über Nacht hierbehalten - Casper Higgs - 16.07.2023 Ihr Leben war quasi eine Katastrophe. Eine langweilige Katastrophe. Erlebte sie so gar nichts? Konnte man glücklich sein, wenn man die Freizeit nur mit der eigenen Großmutter verbrachte? Vielleicht war ja das der Grund dafür, dass sie keine Dates hatte: sie nabelte sich nicht von ihrer Oma ab. Das war okay, aber Casper fand das ein wenig seltsam, was vielleicht daran lag, dass er selbst so früh nichts mehr mit seinen Eltern gemeinsam gemacht hatte und bis heute froh war, wenn er nicht mit ihnen reden musste.
Er stellte sein Skateboard gegen eine Hauswand neben einer Tür, in dieser Stadt würde das vermutlich sowieso niemand klauen und selbst wenn, dann kaufte er sich einfach ein neues, war auch kein Weltuntergang. Cas öffnete die Tür und grinste Juliette an. Dann setzte er sich neben sie und fummelte das kleine Etwas aus der Hosentasche, was er vorhin eingesteckt hatte. RE: Ich würde dich zur Beobachtung gerne über Nacht hierbehalten - Juliette Butterfield - 16.07.2023 Juliettes Leben war nicht unbedingt spannend. Einige würden dies wahrscheinlich schlimm finden, aber Juliette mochte ihr Leben wie es war. Auch wenn es nicht aufregend war. Sie liebte das einfache Leben hier in der Kleinstadt. Sie liebte es eben Abends im Garten zu sitzen und einfach nur bei einem Eistee ein Buch zu lesen. Genauso wie am Meer sitzen. Juliette mochte es nicht, wenn es wild und laut war um sie herum. Vielleicht war sie auch deshalb dankbar im Krankenhaus von Barton Hills zu arbeiten. Schließlich war es hier eher selten wild und hektisch. Solche Notfallszenen wie bei Grey's Anatomy oder so gab es eher weniger. Was nicht hieß, dass es keine schweren Verletzungen gab. Sie hatten auch schon schwere Fälle, wo ein Tischler sich mit seiner Tischkreissäge verletzt hatte. Bei seiner Frage, musste sie etwas nachdenken. Eigentlich hätte sie erzählen können, dass sie Hasch-Brownies an Kinder verteilt hatte. Ganz aus versehen und Juliette wusste auch nichts davon, weswegen sie ihm das nicht erzählen konnte. Sie saugte an ihrer Unterlippe, während sie überlegte. "Als ich mit meinen Großeltern mal im Winterurlaub war, da haben mein Grandpa und ich ein Iglo gebaut. Nicht besonders groß, aber ich konnte da zusammen gerollte drin liegen. Ich hatte die Idee, dass ich mit meiner dicken Jacke und Hose die Nacht draußen verbringe. Im Schlafsack natürlich" fing Juliette an zu lächeln, weil sie an ihren Großvater dachte. Sie vermisste ihn wirklich. Es war schwer ihn damals zu verlieren. Vor allem zu wissen, dass er krank gewesen ist. "Ich hab es glaube ich 3 oder 4 Stunden geschafft und dann bin ich wieder rein und hab mich heißer Schokolade aufgewärmt" kicherte sie leicht. Ja es war eine der vielen Erinnerungen an ihren Großvater oder auch an ihre Großmutter. Wo andere an ihre Eltern dachten, dachte sie eben an ihre Großeltern. Schließlich hatte sie ja keine Eltern mehr. Bei seinen Worten ertappte sich Juliette wieder, wie mehr Blut in ihre Wangen schoss und sie froh war, dass Casper hinter ihr stand. Es war schon eine sehr liebevolle und auch kitschige Antwort. Genau das was die Jungs immer sagten in den Liebesfilmen die Juliette so mochte. Das sowas auch im echten Leben gesagt wurde hätte sich die junge Frau nicht vorstellen können. Sie spürte die Bodenschwelle, über die sie fuhren und war dankbar, dass Casper sie stärker festhielt, sonst hätte sie wohlmöglich das Gleichgewicht verloren. Richtig wohl fühlte sie sich dennoch nicht auf dem Skateboard. Sie fühlte sich komplett überfordert und hatte nicht wirklich das Gefühl, dass sie über irgendwas eine Kontrolle hatte. Ein komisches Gefühl. Sie verließ sich hier auf einem völlig Fremden. Wahrscheinlich war wohl dies das aufregendste und spannendste Erlebnis in ihrem Leben. Vor dem Haus, welches das Ziel von Casper war hob der Mann die jüngere vom Board. Etwas skeptisch sah sie sich um. Sie kannte die Gegend. Was kein Kunststück war in einer Kleinstadt und dann auch nicht allzu weit weg vom Krankenhaus. Wohnte er ihr? Nahm er sie jetzt gleich mit nach Hause? Davor hatte man Juliette eigentlich immer gewarnt. Aber man hatte ihr auch immer gesagt, dass man nie mit einem Fremden mitgehen sollte und trotzdem hatte sie das getan und stand nun hier. Sie folgte Casper, welcher Juliette leicht an ihrer Hand mit zum Eingang zog. "Wohnst du hier?" fragte sie ihn. Aber statt einer Antwort bekam sie nur die Antwort, dass sie ihm ja gesagt hatte, dass sie ihm vertraute. Was Juliette in diesem Moment geritten hatte wusste sie auch nicht. Aber sie hatte Ja gesagt und bis jetzt war ja nichts schlimmes passiert. Sie merkte selber, wie naiv das klang. Aber gut sie war schließlich doch etwas naiv. Juliette war jemand, der immer an das Gute im Menschen glaubte und das auch egal wie abgefuckt jemand war, dass es was gutes an diesem Menschen gab. Jeder hatte schließlich positive Eigenschaften. Juliette folgte ihm die Treppe hoch. Es war still im Treppenhaus. Waren die anderen Wohnungen besetzt? Zu mindestens hatten unten auf dem Nameschild was gestanden. Stand da auch Caspers Name? Wie lautet dieser überhaupt? Sie hatte zwar die Akte heute morgen überflogen, aber nicht seinen Nachnamen sich gemerkt. Sie blieben vor einer Tür stehen und Casper wollte von der Ärztin, dass sie ihre Augen schloss. Nervös biss sie sofort auf die Lippe. Ihre Blicke musste wohl alles sagen, denn Casper versuchte sie sofort zu beruhigen und versprach ihr, dass es nicht schlimm sein würde. Und bevor Juliette sich entscheiden konnte, ob sie die Augen selbstständig zumachte oder nicht lag schon seine Hand auf ihren Augen und sie konnte nichts mehr sehen. Sie schluckte leicht. "Auf was habe ich mich hier eingelassen?" murmelte sie leise und ihr Herz fing wieder stark anzupochen. Ja das war eindeutig das verrückteste was sie je gemacht hatte. Casper schob die Rot-Brünette in die Wohnung und beim zuknallen der Wohnungstür zickte Juliette fast zusammen. Aber sie hörte nicht, wie er die Tür abschloss. Ein Zeichen, dass sie zu mindestens nicht eingesperrt war. Gut, wenn Casper sie packte, dann hatte die junge Frau sowieso keine Chance. Schließlich war er deutlich stärker. Juliette wurde von Casper auf etwas weiches platziert. Wahrscheinlich ein Sofa. Gerne hätte sie die Augen aufgemacht, aber sie wurde angewiesen es nicht zutun. Nervös kaute sie immer noch auf ihrer Unterlippe rum. Als nächstes spürte sie etwas kühles um ihren Hals und im Dekolletee. War das eine Kette? Warum schenkte er ihr eine Kette? Automatisch griff sie dort hin und ertaste einen kleinen Stern. Zu mindestens vermutetet sie dies. Als sie die Augen wieder aufmachen durfte sah sie direkt runter. Ein "Oh" kam es von Juliette. Der Anhänger war wirklich hübsch. Aber warum schenkte er ihr sowas? Die beiden kannten sich nicht und man schenkte jemand fremdes nicht einfach sowas. Oder er schenkte es all seinen Flirts und hatte davon 1000 Stück in der Schublade. Aber war Juliette ein Flirt? Betrachte er sie als sowas? Wollte sie das sein? Wollte sie das aus dem was auch immer mehr wurde? Fragen die Juliette unangenehm waren und sie nicht drüber nachdenken und deswegen lieber zu Casper sah mit einem irritierenden Blick. Juliette klappte leicht der Mund auf und musste dann doch etwas kichern als er fertig war mit seiner Erklärung. Verlegen biss sie sich wieder auf die Unterlippe. "Wow...Das ist..." fing sie an. Dieses mal war sie nicht verlegen oder ähnliches, sondern einfach nur sprachlos. "Das ist wirklich sehr sehr lieb. Ich...Ich weiß gar nicht was ich sagen soll. Danke" lächelte sie und fing sogar an leicht mit dem Anhänger zu spielen, wie er das gerade schon gesagt hatte. Bei der Aussage mit den Flirtskills und wieso Juliette keinen Typen hatte hob sie leicht ihre Hände. "Also meine Flirtskills sind nicht vorhanden, aber das ist nicht das Hauptproblem denke ich..Also nein.." finge sie an und seufzte kurz und sammelte Mut. "Das Ding ist, ich möchte keine Beziehung" platze es aus ihr heraus. "Also doch schon. Natürlich möchte ich das. Aber nicht jetzt. Siet ich 13 Jahre bin habe ich den Traum Ärztin zu werden und ich hab alles dafür getan, dass ich mir diesen Wunsch erfülle. Ich hatte Best Noten in der High School und auch auf der Collage. Wenn ich gewollt hätte auch an wirklich namenhafte medizinische Einrichtung gehen können, was ich aus anderen Gründen nicht gemacht habe..." sie merkte, dass sie ihm wahrscheinlich Sachen erzählte die ihn gar nicht interessierte, aber das war ihr gerade egal. Sie wollte es endlich offen aussprechen, wieso sie keine Beziehung wollte. Ja sie hatte das schon mehrfach zu Princessa oder auch ihren Freunden gesagt, aber verstanden hatte das niemand so richtig und irgendwann hatte Juliette es aufgegeben. Würde Casper sie verstehen? "Ich bin noch nicht fertig mit dem Studium, also ich bin gerade noch Assistenzärztin. Und ich würde auch gerne mal in eine oder auch zwei Studien reinrutschen, aber dafür braucht man Zeit und ich will da Fokussiert sein. Und eine Beziehung würde mich ablenken und auch Zeit in Anspruch nehmen" erklärte sie. "Nur will das anscheinend niemand verstehen." RE: Ich würde dich zur Beobachtung gerne über Nacht hierbehalten - Casper Higgs - 16.07.2023 Casper lümmelte sich gemütlicher auf das Sofa, während Juliette ihm eine halbe Lebensgeschichte erzählte, was ihn tatsächlich interessierte. Nicht, weil sie ihn perse interessierte, sondern weil es interessant war, die Dinge von Menschen zu erfahren, die sie vermutlich eher für sich behielten. Eine der wenigen Dingen, mit denen er sich beruflich hätte was einfallen lassen können, war die Tatsache, dass er – obwohl er aussah, wie er aussah – Menschen dazu bringen konnte, ihre Seele vor seine Füße zu kotzen, auch wenn sie das selbst gar nicht merkten. Aber er hatte weder die Lust noch die Idee, Leute für sowas zu benutzen. Also hörte er der Assistenzärztin zu, während sie erklärte, wieso sie keine Beziehung wollte. Und weil Menschen einem nur so lange etwas erzählten, wie sie das Gefühl hatten etwas zurück zu bekommen, grinste er einen Moment, ehe er die Schultern zuckte. |